Die Niederlande wollen sich für eine internationale Polizeitruppe an der Absturzstelle des Fluges MH17 in der Ostukraine einsetzen. Ziel: Die internationalen Ermittler sollen besser geschützt werden. Die Niederlande und Australien bereiten eine entsprechende Resolution für den UN-Sicherheitsrat vor
Nach der Überführung der bisher geborgenen Opfer, die heute abgeschlossen werden soll, ginge es nun um «Klarheit über die Ursache und die Verfolgung und Bestrafung der Täter», erklärte die Regierung in Den Haag. Aussenminister Frans Timmermans beriet sich dazu mit seiner australischen Kollegin Julie Bishop in Kiew.
DNA-Proben sollen heute eintreffen
Gestern waren die ersten 40 Opfer in den Niederlanden angekommen. Dort sollen sie identifiziert werden. Malaysische Polizisten und Forensiker sind bereits in den Niederlanden eingetroffen.
Auch drei neuseeländische Experten sollen noch zum Team stossen. Sie haben spezielle Erfahrung bei der Opferidentifizierung nach dem Tsunami in Thailand 2004 und dem Erdbeben in Christchurch 2011 gesammelt.
Ebenfalls auf dem Weg in die Niederlande sind zwei Experten aus Malaysia und Neuseeland. Sie haben DNA-Proben im Gepäck, mit deren Hilfe die Opfer bestimmt werden sollen.
Auch russische Spezialisten werten Flugschreiber aus
Die Ermittlungen nach dieser Katastrophe, die offiziell vom nationalen Sicherheitsrat der Niederlande geleitet werden, gingen an mehreren Orten weiter. Die Flugschreiber der Boeing wurden nach Farnborough in Südengland gebracht. Erste Ergebnisse erwartet der niederländische Rat in einigen Wochen. An der Auswertung sind nach Angaben aus Moskau auch russische Spezialisten beteiligt.
In der Ukraine überprüfte der Geheimdienst SBU den Funkverkehr zwischen Fluglotsen am Boden und den MH17-Piloten. Moskau warnte vor einer möglichen Verfälschung des Materials.