Seit drei Jahren herrscht in Syrien Krieg. Mehr als 100‘000 Menschen starben, drei Millionen flüchteten – Tendenz steigend. Mit dem Vormarsch der IS-Kampftruppen im Nachbarland Irak und Syrien hat sich die Situation der Kriegsflüchtlinge nun weiter verschlechtert.
Der Bund soll daher mehr humanitäre Visa für besonders schutzbedürftige syrische Flüchtlinge ausstellen. Das fordert das Schweizerische Rote Kreuz (SRK).
Im Rahmen eines Pilotprojekts nimmt die Schweiz mit solchen humanitären Visa bereits 500 Frauen, Kinder, alte und kranke Menschen aus dem Bürgerkriegsland auf.
Der SRK ist das nicht genug. Angesichts der menschlichen Katastrophe sollte der Bund mehr solcher so genannten Resettlement-Flüchtlinge aufnehmen.
Die Nachbarländer Syriens haben mit der Aufnahme von sehr vielen Flüchtlingen eine grosse Belastung auf sich genommen. Es ist ein Gebot der Menschlichkeit und der Solidarität, dass auch wir dazu beitragen, den Menschen in dieser Notsituation Schutz zu gewähren.
Neben dem Asyl, das nur einem Bruchteil von Flüchtlingen gewährt wird, bietet das humanitäre Visum für Resettlement-Flüchtlinge die dauerhafte Neuansiedelung in einem zur Aufnahme bereiten Drittland.
Um für diesen Status ein Visum zu erhalten, müssen die Personen unmittelbar an Leib und Leben gefährdet sein. Weil die Schweiz keine diplomatische Vertretung mehr in Syrien unterhält, können syrische Flüchtlinge nur in einem Drittstaat ein entsprechendes Gesuch für die Schweiz stellen – und müssen somit eine Gefährdung auch im Drittstaat geltend machen.
Die Zahl der weltweit neuangesiedelten Flüchtlinge liegt derzeit bei etwa 80‘000.
Aufnahme dank Familiennachzug
Seit September 2013 wurden in der Schweiz bislang 4727 Syrer vorläufig aufgenommen.
Zwischen September und November 2013 konnten syrische Flüchtlinge mit Verwandten in der Schweiz erleichtert einreisen. Laut Bundesamt für Migration wurden aufgrund dieser vorübergehenden Massnahme 3700 Visa ausgestellt.
Bis August 2014 ermöglichte die SRK nach eigenen Angaben 1027 weiteren syrischen Flüchtlingen die Einreise in die Schweiz.