Die Vorwürfe gehen James Cartwright wiegen schwer: Er wird beschuldigt, vor drei Jahren geheime Informationen an die Presse weitergegeben zu haben. Damals ging es um eine Cyberattacke der USA gegen den Iran. So heisst es einem Bericht des TV-Senders NBC. Demnach hat das Justizministerium Ermittlungen gegen den pensionierten General eingeleitet. Cartwright war von 2007 bis 2011 stellvertretender US-Generalstabschef.
Cartwright sei über die Untersuchungen informiert worden. NBC berief sich dabei auf Justizkreise. Eine Bestätigung des Ministeriums lag aber zunächst nicht vor. Auch Cartwright äusserte sich nicht.
US-Regierung in der Bredouille
Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, wäre es ein weiterer schwerer Schlag für die Regierung von US-Präsident Barack Obama. Erst veröffentlichte Bradley Manning Tausende vertrauliche Botschaftsdepeschen. Dann war es Edward Snowden, der für Schlagzeilen sorgte.
Manning steht derzeit vor einem Militärgericht. Die Anklage wirft dem 25-Jährigen den schwersten Geheimnisverrat in der Geschichte der USA vor.
Snowden machte bekannt, wie sich amerikanische und britische Geheimdienste der Daten von Internet-Nutzern bedienten. Der Ex-Geheimdienstmitarbeiter befindet sich derzeit im Transitbereich des Moskauer Flughafens. Die USA drängen auf eine Ausweisung. Sie wollen ihm den Prozess machen.
Um der Strafverfolgung zu entfliehen, soll Snowden in Ecuador bereits einen Asylantrag gestellt haben. Die USA drohten ihrerseits Ecuador mit der Streichung von Handelserleichterungen, weshalb Ecuador vorpreschte und das Zollabkommen mit den USA kündigte.