Über 20 Millionen Bürger sind in Italien zu Regional- und Kommunalwahlen aufgerufen. Laut dem Innenministerium in Rom gaben in den sieben der 20 Regionen erst 15,75 Prozent der Wahlberechtigten ihren Stimmen ab. In den Gemeinden waren es 20,27 Prozent. Das sind aber mehr Bürger als bei den vergangenen Wahlen.
Regierungschef Matteo Renzi schwächte die Bedeutung der Wahlen ab. Für seine Regierung seien sie nicht entscheidend. «Die Regionalwahlen haben auch nur regionale Bedeutung», erklärte er bei seiner Stimmabgabe in der Nähe von Florenz. Er kann auf Wahlsiege in sechs der sieben Regionen hoffen.
Renzis Konkurrenten hoffen
Lediglich im nördlichen Venetien gelten die Chancen von Renzis Demokratischer Partei (PD) als gering – hier ist die Lega Nord stärker. Lega-Chef Matteo Salvini erhofft sich von den Wahlen ebenfalls neuen Auftrieb. Er möchte sich mit einem Erfolg als neuer Oppositionsführer positionieren.
Hingegen droht der konservativen Forza Italia (FI) des früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi eine weitere Schlappe. «Wenn alle vernünftigen Menschen wählen gehen, gewinnen wir 7:0», sagte Berlusconi der Zeitung «Il Giornale».
Mit Spannung wir auch das Abschneiden der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung um den Komiker Beppe Grillo erwartet.
Gewählt wird noch bis 23:00 Uhr in den Regionen Venetien, Ligurien, Toskana, den Marken, Umbrien, Kampanien und Apulien sowie in rund 1000 Kommunen. Hochrechnungen sollte es im Laufe der Nacht geben, Ergebnisse hingegen erst am Montag.