Ein japanischer Regierungssprecher verurteilte den Raketenstart zuvor als «nicht tolerierbar». Die Rakete sei zwölf Minuten nach ihrem Start über die Insel Okinawa im Süden Japans hinweggeflogen.
Verstoss gegen UNO-Resolution
Wie südkoreanische Medien unter Berufung auf Militärs berichteten, fiel wenig später die erste Stufe der mehrstufigen Unha-3-Rakete östlich der Philippinen ins Gelbe Meer. Südkoreas Präsident Lee Myung Bak berief kurz nach dem Raketenstart im Nachbarland den nationalen Sicherheitsrat ein, wie ein Sprecher in Seoul mitteilte.
Auch Japan hielt eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrats ab. Japan hatte vorsorglich Boden-Luft-Raketen vom Typ Patriot PAC-3 auf Okinawa stationiert. Japan und die USA hatten zudem Marineschiffe mit Flugabwehrgeschützen auf dem Meer in Stellung gebracht. Eine Abfangrakete sei jedoch nicht abgefeuert worden.
Die USA haben den Start der nordkoreanischen Rakete als «hoch provokativen Akt» verurteilt. Der Einsatz der Raketentechnologie durch das kommunistische Land bedrohe die regionale Sicherheit und sei ein direkter Verstoss gegen geltende UNO-Resolutionen.
Nordkorea hatte den Start eines Satelliten angekündigt. Der Abschuss der Rakete kam für viele Beobachter dennoch überraschend, da das Regime im Pjöngjang das Startfenster erst am Montag um eine Woche bis zum 29. Dezember verlängert hatte. Deshalb war über technische Probleme spekuliert worden. SRF-Korrespondent Urs Morf spricht deshalb von einem Täuschungsmanöver seitens der Nordkoreaner.