Auf der verunglückten Adria-Fähre «Norman Atlantic» befanden sich sieben Schweizer Staatsangehörige und sieben in der Schweiz wohnhafte Personen. Fast alle befinden sich inzwischen in Sicherheit, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA mit.
In einem Fall sei noch eine Untersuchung in Gang. Mit allen Personen dieser Gruppe oder deren Familienangehörigen ist das EDA in Kontakt. Es betreut die Betroffenen im Rahmen des konsularischen Schutzes und unterstützt sie bei der Weiterreise. Zwei Personen sind bereits auf dem Rückweg in die Schweiz.
Empfang durch Italienisches Rotes Kreuz
Zwei Vertreterinnen der Schweizer Botschaft in Rom waren in Brindisi im Einsatz. Sie werden den Passagieren aus der Schweiz bei der Ankunft des Rettungsschiffes San Giorgo Unterstützung anbieten. Die Gruppe wird nach ihrer Ankunft vom Italienischen Roten Kreuz in Empfang genommen.
Die Schweizer Gruppe hatte Glück. Denn generell spielt sich bei der Ermittlung der Opfer ein unwürdiges Hin und Her ab. Keiner weiss, wie viele Menschen genau an Bord waren.
Bisher wurden elf leblose Passagiere geborgen. Zudem starben zwei albanische Einsatzkräfte beim Abschleppversuch der Fähre, weil ein Tau gerissen war. In dem Wrack der «Norman Atlantic» seien wahrscheinlich noch mehr Opfer, sagte der italienische Staatsanwalt Guiseppe Volpe, der mit den Ermittlungen beauftragt ist.
Rettungsschiff kommt in Brindisi an
Im süditalienischen Brindisi kam das Marineschiff «San Giorgio» nach mehreren Verzögerungen mit rund 200 überlebenden Menschen an. Im Hafen war eine Krankenstation aufgebaut. Staatsanwalt Volpe nannte die Zahl von 179 Menschen, von denen man keine Informationen hätte. Es handele sich vermutlich um Gerettete, die in Schiffen nach Griechenland kamen.
Das Schiffswrack der «Norman Atlantic» wurde beschlagnahmt und soll nach Brindisi geschleppt werden.