Ab heute früh sollten praktisch alle Verbindungen wieder klappen, meldet die Lufthansa. Die gesamten Kosten, die dem Mutterkonzern der Swiss aus Streiks wie diesem entstehen, schätzt ein Experte auf 30 Millionen Euro pro Tag. Und es ist noch nicht vorbei, im Gegenteil. Der Sprecher der Pilotengewerkschaft kündigt an, dass die Streiks weitergehen werden. Nötigenfalls schon diese Woche, wenn die Konzernleitung sich nicht bewege. Und die hat das nicht im Sinn.
Piloten wollen Billigfluglinie verhindern
Offizieller Grund des Streiks ist eine Regelung über Frühpensionierungen, welche die Lufthansa erschweren will, um Geld zu sparen. Der effektive Grund liegt aber woanders: Die Fluggesellschaft soll umstrukturiert werden. Nach vielen innerdeutschen Strecken sollen nun auch Teile des Langstreckengeschäfts in eine Billigfluglinie ausgegliedert werden. Das wollen die Piloten verhindern. Da aber gegen strategische Entscheidungen einer Firma nicht gestreikt werden darf, setzen die Piloten ihr Warnzeichen bei einem erlaubten Thema, eben den Frühpensionierungen.
Dass – wie zuvor bei der Bahn – eine kleine Gewerkschaft einen ganzen Konzern immer wieder lahmlegt, erbost nicht nur Fluggäste, sondern auch die Politik. Im Dezember will die Kanzlerin ein Gesetz vorlegen, das die Möglichkeiten solch kleiner Spartengewerkschaften einschränkt.
(lin;brut)