Eine Amtszeit-Beschränkung sei selbstverständlich, sagte US-Präsident Barack Obama vor Vertretern der Afrikanischen Union (AU) in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. «Ich liebe meine Arbeit, aber laut unserer Verfassung kann ich eben nächstes Jahr nicht nochmal antreten.»
Kein Verständnis mit Sesselklebern
Niemand sollte auf Lebenszeit Staatschef sein, rief Obama in eine davon überraschend belustigte Runde afrikanischer Führer. In der Tat ist dieser Appell nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Im ostafrikanischen Burundi etwa war Staatsoberhaupt Pierre Nkurunziza in der vergangenen Woche trotz monatelanger Proteste und entgegen der Verfassung für eine dritte Amtszeit angetreten.
Es war die erste Rede eines US-Präsidenten am Sitz der AU. Die Präsidentin der AU-Kommission, Nkosazana Dlamini-Zuma, würdigte den «historischen Besuch» Obamas als einen «konkreten Schritt, um die Beziehungen zwischen der AU und den USA auszuweiten und zu vertiefen». Was es dazu braucht, hat Obama in seiner Rede – wenn auch mit Charme – so doch unmissverständlich dargelegt.
Kampf der Korruption gefordert
Ein Ende der zerstörerischen Naturausbeutung. Der klare und offen geführte Kampf gegen die Korruption. Und eben Potentaten, die ihre Verfassung in Ehre halten und «abtreten, wenn ihre Zeit vorüber ist», wie Obama sich ausdrückte.
Obama war am Sonntag als erster US-Präsident zu einem Besuch in Äthiopien eingetroffen. Das ostafrikanische Land ist ein wichtiger Verbündeter der USA in der Region, insbesondere im Kampf gegen die somalische Al-Shabaab-Miliz.