- Die Zahl der Toten ist auf 7040 angestiegen
- Mindestens 14'123 Menschen wurden verletzt
- Viele der 28 Millionen Nepalesen sind ohne Obdach
- Es fehlt an Zelten, Wasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten
- Die Regenzeit beginnt in wenigen Wochen.
Nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal haben die Behörden 7040 Tote registriert. Mindestens 14‘123 Menschen wurden verletzt. Es wird weiter damit gerechnet, dass die Zahl der Toten ansteigt.
In einer entlegenen Bergregion, in der sich mehrere Schneelawinen gelöst hatten, seien am Samstag 50 Leichen entdeckt worden, sagte der zuständige Vize-Polizeipräsident für die Rasuwa-Region. Darunter seien drei ausländische Bergsteiger, die noch nicht identifiziert wurden.
Die Zeit drängt
Allein in dieser Gegend würden noch 200 Menschen vermisst. Laut einem hochrangigen Beamten ist es derzeit aufgrund von starkem Regen nicht möglich, dass Rettungskräfte und Helfer dorthin gelangten.
Seit dem verheerenden Himalaya-Erdbeben ist mehr als eine Woche vergangen. Viele der 28 Millionen Nepalesen müssen weiter unter freiem Himmel schlafen. Sie benötigen mindestens zwei Millionen Zelte, Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente in den kommenden drei Monaten. Das teilte das UNO-Büro für Katastrophenhilfe (Ocha) mit. Die Zeit drängt: Die Regenzeit beginnt in wenigen Wochen.
In den am schwersten betroffenen Distrikten Gorkha und Sindupalchowk seien bis zu 90 Prozent der Häuser, die meist aus Lehm und Steinen bestehen, zerstört worden. In anderen Distrikten seien es 80 Prozent.
Die UNO-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos forderte Nepal zudem auf, die Zollkontrollen am Flughafen von Kathmandu zu lockern, da diese die Verteilung von Hilfsgütern verzögerten.
Aufräumen am Mount Everest
Am Mount Everest haben sich nach der verheerenden Lawine quasi alle Expeditionsteams zurückgezogen. Wer noch am Berg sei, packe in den kommenden Tagen zusammen, sagte der belgische Bergsteiger Damien François vor Ort.
Das Lager sehe durch die Lawine aus «wie nach einem Tsunami». Derzeit räumten die wenigen verbliebenen Bergsteiger und ein Team der indischen Armee die Überreste zusammen, die durch die Druckwelle bis zu einen Kilometer weit geschleudert wurden.
Bei dem Erdbeben hatten sich im Mount-Everest-Massiv zahlreiche Lawinen gelöst. Dabei kamen mindestens 18 Menschen ums Leben.
Die Regierung Nepals erklärte zunächst, den Berg von der Südseite nicht schliessen zu wollen. China hingegen hatte schnell alle Klettertouren auf der Nordseite während der Frühlingssaison verboten.