Die Vize-Finanzministerin Panamas, Eyda Varela de Chinchilla, verteidigt den Umgang des Landes mit Finanzdaten und den Datenaustausch mit anderen Regierungen.
Seit 2011 müssten in dem mittelamerikanischen Land nicht nur Banken, sondern auch Anwaltskanzleien und Immobiliengesellschaften ihre Kunden kennen. Und seit zwei Jahren gebe es eine Überwachungsstelle, erklärt Eyda Varela de Chinchilla, die seit 2014 Vize-Finanzministerin ist. Radio SRF konnte mit ihr am ISC-Symposium in St. Gallen sprechen.
Es braucht alle Länder
Vor einigen Monaten erst habe ihr Land auch den automatischen Austausch von Daten akzeptiert, wie bereits über 100 andere Länder zuvor. Man dürfe doch Geldwäscherei und Terrorfinanzierung nicht unterstützen, sagt die Finanzexpertin weiter. Nur, so fährt sie fort, brauche es dazu alle Länder. Etwa auch die Jungferninseln, kritisiert sie.
Noch wenig Gehör hat sie, wenn es ums Steuerparadies für multinationale Unternehmen geht. Jedes Land könne selber über Steuerprivilegien entscheiden. Panama sei dank der Steuererleichterung so attraktiv und erfolgreich.
Unverständnis für EU
Dass gerade die Europäische Union Druck macht und von den Unternehmen Steuertransparenz fordert, da winkt sie ab.
Und schliesslich sieht sie hinter all den negativen Schlagzeilen auch noch etwas Positives. So hätten sich die Klicks auf der Internetseite des Tourismus-Ministeriums exponentiell vervielfacht: um ganze 500 Prozent. Das sei doch eine exzellente Nachricht.