Der Pontifex ruht nicht: Auf dem Heimweg von der Nahostreise gab er eine Pressekonferenz, eine fliegende, hoch über den Wolken, denn Zeit will der Papst keine verlieren.
Den versammelten Journalisten sagte er deutlich, was das für ihn ist – wenn Geistliche Kinder sexuell missbrauchen: Mit einer «schwarzen Messe» verglich er dieses Verbrechen. Es sei dies ein schweres Problem, bei dem es für die katholische Kirche nur Nulltoleranz gebe, sagte er.
Niemand könne dabei Privilegien für sich beanspruchen. «Gegenwärtig wird gegen drei Bischöfe ermittelt und die Strafe für sie abgewogen», sagte er.
Papst lud Opfer zur Messe ein
Anfang Juni will der Papst im vatikanischen Gästehaus Santa Marta, in dem er wohnt, mit acht Missbrauchsopfern Geistlicher eine Messe feiern. Zwei davon sind Deutsche, andere Betroffene kommen aus England und Irland. Die katholische Kirche war vom Skandal um jahrzehntelangen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen massiv erschüttert worden.
Franziskus will entschlossen gegen Fälle von sexuellem Missbrauch in der Kirche vorgehen. Im Dezember setzte er eine Kommission dazu ein. Er will damit sensibilisieren, die Folgen für Opfer und Angehörige sichtbar machen.
Das Kirchenoberhaupt verteidigte zugleich den Zölibat. Unverheiratete Priester seien ein Geschenk an die Kirche, das er schätze, und kein Glaubensdogma. Zwar seien die Türen für eine Diskussion offen. Derzeit stünden jedoch für die Kirche andere Themen mehr im Mittelpunkt.