Die erst vor wenigen Monaten aus russischer Lagerhaft entlassenen Aktivistinnen der Frauenpunkband Pussy Riot sind bei den Olympischen Spielen in Sotschi nach eigenen Angaben von Bereitschaftspolizisten verprügelt worden.
Pjotr Wersilow, der Mann von Nadeschda Tolokonnikowa, twitterte, seine Frau und ihre Bandkollegin Maria Alechina seien mit Tränengas angegriffen worden. Kosaken in traditioneller Tracht hätten die Polizisten unterstützt. Tolokonnikowa twitterte, sie und Alechina hätten versucht, in Sotschi ihr neues Lied «Putin lehrt Euch die Liebe zu Eurem Vaterland» zur Aufführung zu bringen. Sie seien mit «Schlagstöcken» und «Pfefferspray» angegriffen worden.
Zwei Jahre Lagerhaft nach «Punkgebet»
Tolokonnikowa und Alechina hatten schon am Dienstag Kontakt zu den Sicherheitskräften in Sotschi. Sie waren wegen eines angeblichen Diebstahls in ihrem Hotel vorübergehend festgenommen worden.
Die beiden Frauen hatten im Februar 2012 an einem sogenannten «Punkgebet» in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale teilgenommen, das sich gegen den heutigen russischen Präsidenten Wladimir Putin richtete. Sie wurden wegen Rowdytums zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt.
Im Dezember kamen sie durch eine Amnestie vorzeitig frei. Mit ihrer neuen Organisation Zona Priva setzen sie sich für bessere Haftbedingungen in russischen Gefängnissen ein.