«Drei Stunden Feuerpause pro Tag, das soll wie ein Entgegenkommen klingen, ist aber eigentlich Zynismus.» Diese unmissverständlichen Worte kamen vom deutschen Regierungssprecher Steffen Seibert. Den Beteiligten überlassen hat er sie im Vorfeld der Gespräche zwischen dem deutschen Aussenminister Walter Steinmeier und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Gefruchtet haben diese Worte nicht.
Lawrow verwehrte seinem Amtskollegen ein Entgegenkommen. Russland lehnt eine humanitäre Waffenruhe kategorisch ab. Vielmehr verwies Lawrow zum Abschluss der Gespräche in Jekaterinburg auf bisherige russische Initiativen: Vier Fluchtkorridore für die Bevölkerung aus der bedrängten syrischen Stadt heraus, sowie täglich dreistündige Feuerpausen.
Steinmeier arguemntierte erfolglos mit der katastrophalen humanitären Situation in der seit Monaten umkämpften Stadt. «Ich bleibe dabei, dass eine Feuerpause von täglich drei Stunden nicht ausreicht.»
Auch Korridore aus der Stadt hinaus seien ungenügend, nötig seien sichere Versorgungskorridore in die Stadt hinein. Notfalls müssten Güter aus der Luft abgeworfen werden, sagte Steinmeier.
Verbrecherische Herrschaft des IS brechen
Vor dem Hintergrund der zähen Kämpfe in Aleppo begrüsste die syrische Regierung den von syrisch-kurdischen Truppen verkündeten Rückzug der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der nordsyrischen Stadt Manbidsch. Dies zeige, «dass es möglich ist, den IS zurückzudrängen, ihm den Siegernimbus zu nehmen», sagte Seibert.
In einer weiteren Stadt sei es gelungen, «die verbrecherische Herrschaft des IS zu brechen und damit die Menschen zu befreien von einer totalitären, islamistischen Diktatur, von Sklaverei, ja von Schändung und von willkürlicher Grausamkeit.»