«Das ist kein Zaun», betonte Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven. «Aber wir müssen wissen, wer zu uns kommt», verteidigte der Sozialdemokrat die Einführung von Grenzkontrollen. «Wir müssen auch sichergehen, dass sich die Leute auf den Fähren ausweisen können», sagte er zu der Anweisung, auch Passkontrollen auf Passagierschiffen nach Schweden durchzuführen.
Bei den Grenzkontrollen handle es sich allerdings um eine vorübergehende Massnahme, sagte Innenminister Anders Ygeman auf einer Pressekonferenz.
Zunächst auf zehn Tage begrenzt
Die Massnahme sei vorerst auf zehn Tage begrenzt, so der Innenminister. Betroffen sind die Zug- und Autotrassen auf der Öresundbrücke sowie die Fährverbindungen in Südschweden.
Die EU-Partner hätten dafür Verständnis, erklärte Ministerpräsident Löfven. Alle Massnahmen bewegten sich im Rahmen der EU-Regeln. Es sei aber legitim, dass sich die Partner fragten, was dies für sie bedeute. «Wir sind alle in einer schwierigen Situation», sagte er.
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Ein erforderlicher Schritt
Mit der Massnahme reagiert Schweden auf die Flüchtlingskrise. Seit September sind 80'000 Asylbewerber ins Land gereist. Vergangene Woche hatte Migrationsminister Morgan Johansson gesagt, sein Land könne Migranten keine Unterkunft mehr garantieren.
Flüchtlinge aus Richtung Südeuropa erreichen Schweden unter anderem über Deutschland, von wo es mehrere Fährverbindungen in das skandinavische Land gibt.
Schweden von Einwanderungswelle besonders stark betroffen
Schweden ist neben Deutschland besonders stark von der derzeitigen Einwanderung betroffen und hat ebenfalls ein
vergleichsweise liberales Asylrecht. Der Staat ist Mitglied des
Schengen-Raumes, in dem es normalerweise keine Grenzkontrollen
mehr gibt.
Das kontrollfreie Reisen hat in Skandinavien aber
eine längere Tradition als im Rest Europas: Die nordischen
Staaten verständigten sich darauf bereits in den 50er-Jahren.