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Bild 1 von 8. Mike Murphy, Bankangestellter aus Manchester in New Hampshire, ist für Trump. «Er wagt es als einziger, die Probleme anzusprechen. Es hat zu viele illegale Einwanderer hier und er wird sich darum kümmern.». Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 8. Mathiew Cairns stimmt für Bush: «Er ist authentisch, differenziert und hat eine Antwort, wenn man fragt, wie er etwas erreichen will. Die anderen Kandidaten haben das nicht.». Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 8. Mike Jenz will Marco Rubio sehen, hat sich aber noch nicht entschieden: «Wir schauen den Kandidaten hier in New Hampshire gerne in die Augen, bevor wir sie wählen.». Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 8. Chris und Heather Bond und ihre vier Kinder besuchen viele Wahlkampf-Veranstaltungen. Sie sind aber für Rubio. «Uns gefällt, dass er sparen will und dass er Familien unterstützt. Er hat viel mehr Erfahrung als etwa Trump, auch wenn ihm vorgeworfen wird, er sei zu jung.». Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 8. Berater Steve Astravis will Trump als nächsten US-Präsidenten: «Ich will, dass die USA wieder gross und mächtig werden – so wie Trump. Er hat ein grosses Geschäftsimperium aufgebaut, deshalb kann er das schaffen.». Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 8. Maya, eine junge Anwältin, und ihre Freundin unterstützen Bernie Sanders. «Er hat den Mut zu sagen, was gesagt werden kann und zu tun, was gemacht werden muss.». Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 8. Karin und Kevin Foss, Buchhalter und Lehrerin, sind für Bernie Sanders: «Er ist hundertprozentig für uns, für die Mittelklasse hier in den USA. Er ist immer bei seinen Positionen geblieben, in all den Jahren. Das ist bei Politikern selten.». Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 8. Jodie Hafer Getell: «Hillary Clinton ist eine ausgezeichnete Führungsperson. Ich teile ihre Werte, sie hat bewiesen, dass sie etwas erreichen kann. Und sie ist sehr progressiv.» Zur Kritik, dass Clinton Geld von Goldman Sachs angenommen hat, sagt Hafer: „Sie hat von vielen Geld angenommen, die Frage ist, ob das sie beeinflusst. Ich denke nicht.». Bildquelle: SRF.
Bis zur letzten Minute buhlen die Kandidaten intensiv um die Gunst der Wählerinnen und Wähler. Manche Präsidentschaftsanwärter traten dreimal pro Tag an verschiedenen Anlässen im kleinen Gliedstaat auf.
Politjunkies kommen dabei voll auf ihre Kosten: Sie eilen von Anlass zu Anlass. «Wir schauen den Kandidaten hier in New Hampshire gerne direkt in die Augen, um zu sehen, wer sie sind», meint Mike Jenz, der in der Schlange steht, um Marco Rubio in der Aula eines Schulhaues zu sehen. «Rubio bringt frische Ideen und ist nicht so negativ wie andere Kandidaten», sagt er.
Bestimmend für die Republikaner
Die Vorwahlen in New Hampshire sind ein guter Gradmesser für das republikanische Rennen. In fünf der letzten sieben Vorwahlen hat derjenige Kandidat am meisten Stimmen geholt, der am Ende offizieller Kandidat der Republikaner für die Präsidentschaft wurde.
Donald Trump liegt laut Umfragen in Führung, doch diese Erhebungen erweisen sich oft als unzuverlässig: In Iowa hatte er ebenfalls einen Vorsprung, schloss dann aber nur als zweiter ab. Es stellte sich heraus, dass viele seiner Unterstützer nicht an die Wahlversammlungen gingen.
«Es ist wichtig, dass ihr wählen geht»
An einer Rally am Abend vor der Wahl in New Hampshire rief er ihnen darum zu: «Es ist enorm wichtig, dass ihr wählen geht, enorm wichtig!» Seine Wähler sind oft älter und ungebildet. Besucher Steve Astravis sagt: «Ich will, dass die USA wieder gross und mächtig werden, so wie Trump. Er hat ein grosses Geschäftsimperium aufgebaut, deshalb kann er das erreichen.»
Als Kandidat für den zweiten Platz gilt Marco Rubio, der 44-jährige Senator aus Florida. Er versucht, Jeb Bush als Favorit des republikanischen Establishments abzulösen. Falls er in New Hampshire erfolgreich ist, könnte ihm das gelingen.
Präsident soll USA vor Terror beschützen
Er versucht, Bush sowie die beiden anderen kandidierenden Gouverneure, John Kasich aus Ohio und Chris Christie aus New Jersey, zu verdrängen und sich als rechtester Mainstreamkandidat zu positionieren. Und als Falke: «Wir müssen das Militär stärken und den Kampf gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat intensivieren.»
Das gefällt der Wählerin Donna Highland. Sie schaut bei den Kandidaten auf Folgendes: «Vertrauen, Integrität und jemand, der die USA beschützen wird.» Das wichtigste Thema für sie sei die Gefahr, die durch die Terrorgruppe IS drohe. «Davor muss der Präsident uns beschützen.» Sie habe sich aber noch nicht entschieden, ob sie Jeb Bush oder Marco Rubio wählen werde.
Damit ist sie nicht allein: Rund ein Fünftel der Wähler und Wählerinnen ist noch unentschlossen.
Zweikampf bei den Demokraten
Bei den Demokraten ist die Ausgangslage einfacher: Mit Hillary Clinton und Bernie Sanders sind nur noch zwei Kandidaten im Rennen. Bernie Sanders ist Senator des US-Gliedstaates Vermont, des Nachbarstaats von New Hampshire, und geniesst deshalb einen Heimvorteil. Er reitet auch auf einer Welle der Begeisterung, die in diesem Wahlkampf bisher niemand ausgelöst hat ausser Donald Trump am rechten Rand.
Doch Sanders ist ein Anti-Trump: Er traut den Bürgerinnen und Bürgern komplizierte Themen zu und verzichtet auf Show und persönliche Attacken. Sein unamerikanisch-klassenkämpferischer Ton findet beim linken Flügel der demokratischen Wählerinnen und Wähler grossen Anklang.
Der Anti-Trump
Und bei jenen Linken, die genug haben vom Establishment: Sanders ist Demokrat und war in seinen bisher 26 Jahren im Kongress stets ein Aussenseiter. «Er ist hundertprozentig für uns, für die Mittelklasse hier in den USA», sagen Kevin und Karin Foss, ein Buchhalter und eine Lehrerin. «Er ist immer bei seinen Positionen geblieben, in all den Jahren. Das ist bei Politikern selten.»
Auf der anderen Seite stehen jene, die Hillary Clinton wählen wollen, wie Jodie Hafer. «Sanders ist ein gutes Sprachrohr, doch Clinton kann wirklich etwas erreichen», sagt sie. Clinton, die frühere Präsidentengattin, Senatorin und Aussenministerin, könne aus grosser Erfahrung schöpfen.
Heute wird also gewählt: New Hampshire dürfte weitere Hinweise dazu geben, wer in den aktuellen Vorwahlen zur US-Präsidentschaft die Bürgerinnen und Bürger eher überzeugen kann: die Aussenseiter oder Politiker mit Erfahrung.