Die polnische Hauptstadt Warschau ist der Austragungsort eines globalen Gipfels der Weltkohleorganisation (WCA). Die polnische Regierung hat das Treffen mitorganisiert. Dies hat schon im Vorfeld wütende Proteste von Umweltorganisationen ausgelöst.
Banner an Ministeriumsgebäude
Zu Beginn des zweitägigen Gipfels haben nun rund 40 Greenpeace-Aktivisten ein grosses Transparent vom Dach des polnischen Wirtschaftsministeriums gerollt.
Die Aktivisten protestierten damit gegen die andauernde Nutzung von Kohle zur Stromproduktion. Die Polizei rückte mit einem grossen Feuerwehrkran an, um die Demonstranten vom Dach zu holen.
Die Kohle-Lobby will mit dem Treffen den UNO-Klimagipfel, der zeitgleich in Warschau stattfindet, in eigener Sache nutzen. Das Motto der Veranstaltung der Weltkohleorganisation lautet «Technologien für eine saubere Kohle – Möglichkeiten und Innovationen».
Abkehr von Kohle gefordert
Christiana Figueres, Generalsekretärin des Sekretariats der UNO-Klimakonvention, rief die Kohlebranche an dem Gipfel dazu auf, politische Beschlüsse zur Senkung des CO2-Ausstosses nicht zu ignorieren. Sie appellierte an die Industrie, schadstoffreiche Kraftwerke stillzulegen und auf den weiteren Abbau von Kohle zu verzichten.
«Es ist in Ihrem Interesse, Kohle zum Teil der Lösung zu machen», sagte Figueres. Schon jetzt habe eine Reihe von Energieunternehmen in erneuerbare Energien investiert. Diversifizierung sei auch für die Kohleindustrie der Schlüssel zum Wandel.