In der von Unruhen geplagten US-Stadt Ferguson ist ein 20-Jähriger wegen Schüssen auf zwei Polizisten festgenommen worden. Der Verdächtige habe die Beamten vergangene Woche aber möglicherweise gar nicht treffen wollen, teilte der Staatsanwalt von St. Louis County mit.
Der festgenommene Afroamerikaner habe in Verhören von einem Disput mit anderen gesprochen, auf die er am vergangenen Mittwoch gezielt habe. Die Polizisten habe er demnach nur irrtümlich getroffen.
Die dem 20-Jährigen angelasteten Schüsse waren am Ende einer Demonstration vor der Polizeiwache in Ferguson gefallen. Der Mann habe aus einem Auto heraus geschossen. Die beiden Polizisten erholen sich zurzeit von ihren Schussverletzungen im Gesicht und an der Schulter.
Hinweise zur Verhaftung aus Bevölkerung
Ferguson, eine Vorstadt von St. Louis, war im August vergangenen Jahres in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Damals hatte ein weisser Polizist den unbewaffneten dunkelhäutigen Teenager Michael Brown erschossen.
Seitdem kam es in Ferguson wiederholt zu Unruhen und Demonstrationen. Erst kürzlich hatte das Justizministerium der örtlichen Polizei weit verbreitete rassistische Diskriminierung gegen Afroamerikaner vorgeworfen.
Als positiv hob der Staatsanwalt hervor, dass die Festnahme des 20-Jährigen dank Hinweisen aus der – überwiegend schwarzen – Bevölkerung gelang. Auch scharfe Kritiker der Polizeipraktiken in Ferguson hatten die Schüsse verurteilt, so etwa die Eltern von Michael Brown.