Die Zahl der Flüchtlinge an der ungarischen Grenze ist auf einen neuen Höchststand geklettert. Allein am Dienstag seien 2533 Flüchtlinge aufgegriffen worden, die über die grüne Grenze aus Serbien gekommen waren, teilte die Polizei mit.
Am Montag hatte diese Zahl noch bei 2093 gelegen. Am Wochenende war die Zahl der in Ungarn eingetroffenen Migranten kurzzeitig zurückgegangen. Mazedonien hatte davor seine Grenze zu Serbien für einige Tage gesperrt und dann wieder geöffnet. Die Menschen, die dadurch aufgehalten wurden, strömen nun in grösserer Zahl nach Ungarn.
Der Zaun wird weiter gebaut
Ungarn errichtet derzeit einen Zaun an seiner Grenze zu Serbien, der inzwischen weitgehend fertiggestellt ist. Er soll die Flüchtlinge davon abhalten, nach Ungarn zu kommen.
Viele Flüchtlinge – die meisten von ihnen aus Syrien – nutzen neuerdings Bahngleise, die über die serbisch-ungarische Grenze führen und durch den Zaun nicht versperrt werden können. Andere überwinden die etwa anderthalb Meter hohe Stacheldrahtsperre, indem sie sie niederdrücken und übersteigen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa vor Ort beobachtete.
Einsatz von Tränengas
Ungarn will die Grenzkontrollen angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen weiter verschärfen. Die Behörden kündigten an, 2100 Polizisten an die Grenze zu Serbien zu entsenden, um den Flüchtlingsandrang einzudämmen.
Die ungarische Polizei hat Auseinandersetzungen unter Flüchtlingen an einem Aufnahmezentrum unter Einsatz von Tränengas beendet. Die Lage schien sich danach zu beruhigen.