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Verschmutztes Meer in Manila.
Legende: Der erste globale Bericht der UNO zum Zustand der Weltmeere bestätigt die dramatische Entwicklung. Reuters/Archiv

International UNO: Zustand der Weltmeere alarmierend

70 Prozent der Erdoberfläche nehmen die Ozeane ein. Doch die Weltmeere sterben langsam. Sie sind überfischt, verschmutzt, aufgewärmt und ganz allgemein übernutzt. Dies bestätigt nun auch der erste Zustandsbericht der UNO. Es ist zugleich ein Appell an die Länder für nachhaltige Nutzung und Schutz.

Die UNO-Bilanz zur Lage der Weltmeere ist geprägt von nüchtern-bürokratischen Formulierungen. Der Wunsch, wenigstens sprachlich auf Dramatisierungen zu verzichten, ist überdeutlich. Trotzdem erlaubt die Evaluation keinerlei Zweifel, was auch UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon bestätigt.

Anstieg des Meeresspiegels

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Bedenklich ist auch der sukzessive Anstieg der Meeresspiegel. Neuen NASA-Daten zufolge werden diese in den kommenden 100 bis 200 Jahren um mindestens einen Meter steigen. Schlimmstenfalls werden dann niedrige Landstriche versinken. Als Gründe für die Veränderung gibt die NASA das Abschmelzen der Eisgletscher und die Erwärmung der Meere an.

Um die Meere steht es schlecht. Die Folgen der Zivilisation sind verheerend. Nur ein paar Beispiele: Mehr als ein Viertel des Kohlenstoffausstosses gelangt in die Ozeane. Die Oberflächentemperatur steigt seit Jahrzehnten. Beides bringt die Biosphäre durcheinander und sorgt für mehr und heftigere Stürme. Korallenriffe verschwinden. Die Überfischung rottet ganze Fischarten aus. Die Liste liesse sich fast beliebig verlängern.

UNEP-Chef Achim Steiner: «Zeit der Ausreden ist vorbei»

Lange Zeit gab es eine gute Ausrede, sich um den Schutz der Meere nicht zu kümmern, wie Achim Steiner, Chef der UNO-Umweltbehörde UNEP, sagt: «Die Ozeane waren uns so fremd wie ferne Planeten. Wie wussten wenig darüber, was sich dort abspielte und konnten die Folgen unseres Handelns kaum abschätzen. Doch inzwischen haben die Kenntnisse enorm zugenommen. Die Ausrede gilt nicht mehr.»

Doch was getan werde, um die Meere zu schützen, hinke weit hinter dem her, was nötig wäre. Der politische Wille zum Handeln fehlt in den meisten Ländern. Statt etwa die Fischerei zu bremsen, wird sie vielerorts gar subventioniert. Und es wird verlangt, weite Teile der Arktis für die Ausbeutung von Öl und Gas mit absehbar dramatischen Umweltfolgen zu öffnen. Steiner spricht von einer Sackgasse.

Ein Welttag, und keiner schaut hin?

Eines der UNO-Nachhaltigkeitsziele, die im Herbst beschlossen werden sollen, ist der nachhaltigen Nutzung und dem Schutz der Ozeane gewidmet. Jetzt müsse man handeln, fordert Ban Ki-Moon.

Am jährlichen Welttag der Ozeane findet ein grosser diplomatischer Empfang statt. Das UNO-Orchester spielt auf, das Empire State Building wird speziell beleuchtet. All das soll die Welt alarmieren. Aber all das wirkt schrecklich hilflos. Denn getan wird wenig, obschon sich die Lage täglich zuspitzt.

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