Die Unruhen in Ferguson haben die USA aufgeschreckt. Polizeigewalt gegen Schwarze ist wieder ein Thema. Jetzt will US-Präsident Barack Obama mehr Polizisten mit Kameras ausrüsten, die ihr Verhalten aufzeichnen. Das Weisse Haus teilte mit, dazu wolle Obama in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 75 Millionen Dollar aufwenden.
Panzer gegen Zivilisten?
Bei Beratungen des Präsidenten mit seinem Kabinett über die Lage in Ferguson sei es auch um die umstrittene Praxis gegangen, Polizisten mit militärischer Ausrüstung auszustatten. Binnen vier Monaten solle eine Reform erarbeitet werden.
Ziel ist eine bessere Überwachung des Einsatzes von Kriegsgerät gegen Zivilisten in den USA. Bereits im August hatte Obama eine Überprüfung des Programms angeordnet, das Gemeinden erlaubt, Schusswaffen oder gepanzerte Fahrzeuge vom Pentagon zu kaufen.
Misstrauen abbauen
Obama traf Bürgerrechtler, Polizisten, Geistliche und Lokalpolitiker, um über die Vorgänge in Ferguson zu diskutieren. Die Probleme in der Kleinstadt seien «ein Problem für uns alle», sagte der Präsident danach.
Es herrsche zwischen «zu vielen» Polizeiabteilungen und «zu vielen» Schwarzen-Gemeinden in den USA ein latentes Misstrauen. Das Problem des Misstrauens sei lösbar, so Obama. Doch das könne nicht über Nacht geschehen.
Auch am Montag Proteste
Nach den tödlichen Schüssen eines weissen Polizisten auf einen unbewaffneten schwarzen Teenager im August war es in Ferguson (Missouri) tagelang zu teils gewalttätigen Demonstrationen gekommen.
Nach der Entscheidung einer Geschworenenjury, den Polizisten nicht anzuklagen, hatte es vor wenigen Tagen neue Ausschreitungen in der Kleinstadt und Protestaktionen in vielen Teilen der USA gegeben. Auch am Montag kam es in rund 60 US-Städten wieder zu Demonstrationen.