In vielen Städten in den USA sind am Wochenende Menschen auf die Strasse gegangen, um gegen Polizeigewalt gegen Schwarze zu demonstrieren. Sie erinnerten an die Tötung von zwei Schwarzen durch Polizisten in St. Paul im Bundesstaat Minnesota und Baton Rouge in Louisiana.
In St. Paul blockierten am Samstagabend Hunderte Demonstranten eine Autobahn. Sie warfen Steine, Feuerwerkskörper und Flaschen auf Polizisten. Nach Behördenangaben wurden 21 Sicherheitskräfte verletzt und mehr als hundert Menschen festgenommen. «Das hat nichts mit Trauer zu tun, das nennt sich Aufstand und Gewalt», sagte der Stadtpräsident von St. Paul, Chris Coleman.
Tränengas und Steine
Auch in Baton Rouge wurden mehr als hundert Demonstranten festgenommen, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. In San Francisco im Bundesstaat Kalifornien hielten Polizisten Demonstranten davon ab, eine Strassenkreuzung zu besetzen. In Phoenix in Arizona setzte die Polizei Tränengas gegen Steine werfende Demonstranten ein. Und in Rochester, New York, wurden 74 Demonstranten nach einem Sitzstreik festgenommen.
Nach der Tötung der beiden Schwarzen hatte ein 25-jähriger Schwarzer in Dallas, Texas, fünf weisse Polizisten erschossen. Als Motiv gab er Rache an, bevor er von der Polizei getötet wurde. Laut dem Polizeichef von Dallas, David Brown, verfolgte der Mann noch andere «zerstörerische» Projekte. So habe er mit Sprengstoff experimentiert.
Obama spricht in Dallas
Präsident Barack Obama wird morgen in Dallas erwartet. Er werde dort bei einer ökumenischen Trauerfeier für die getöteten Polizisten sprechen, teilte das Weisse Haus mit. Eine grosse Mehrheit der Polizisten mache «wirklich gute Arbeit und versuche, Menschen zu schützen», sagte Obama bei einer Zwischenlandung in Madrid auf seiner Rückreise von Europa in die USA.