Im südchinesischen Meer suchen Rettungstrupps weiter nach dem verschwundenen Passagierflugzeug der Malaysia Airlines.
Am vierten Tag der Suche setzt die chinesische Armee neu zehn Aufklärungssatelliten ein. Die hochauflösenden Bilder der Satelliten würden den Suchmannschaften zur Verfügung gestellt, hiess es von Seiten des Militärs. Bislang stehen die Ermittler vor einem grossen Rätsel.
In der Nacht auf Samstag war der Radarkontakt zu der Boeing 777-200 zwei Stunden nach dem Start in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur abgebrochen. An Bord waren 239 Menschen, darunter 154 Chinesen. Wie sich später herausstellte, hatten es zwei Passagiere mit von Europäern geklauten Pässen in die malaysische Boeing MH370 geschafft. Diese Tatsache hat die Spekulationen über einen Anschlag oder eine Entführung angeheizt.
Ganove, illegaler Einwanderer oder Terrorist?
Nun konnten Experten einen der verdächtigen Männer identifizieren. Allerdings hält die malaysische Polizei Namen und Herkunft des Mannes noch geheim. Der Mann sei weder Malaysier, noch stamme er aus Xinjiang, der autonomen Region in Nordwestchina. Das entlockte die Zeitung «Star» einem anderen Beamten. Zuvor hatte es geheissen, die beiden Verdächtigen hätten asiatische Gesichtszüge. Nach erneuter Auswertung des Videomaterials haben die Behörden diese Aussage nun korrigiert.
Es könnte sich bei den Männern um gewöhnliche Ganoven handeln, die mit gestohlenen Pässen unterwegs waren. Ein europäischer Diplomat in Malaysia wies zudem darauf hin, dass die Hauptstadt Kuala Lumpur ein Dreh- und Angelpunkt für die illegale Einwanderung nach Europa ist, oftmals unter Einsatz falscher oder gestohlener Papiere.
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Bild 1 von 9. 9.3.2014: Die Vermutungen, dass es sich bei diesem Teil im Meer um eine Flugzeugtüre der verschollenen Boeing 777 handelt, bestätigte sich nicht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 9. 9.3.2014: Zwischen der Küste Vietnams und Malaysias wurden Ölspuren entdeckt. Proben davon werden nun untersucht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 9. 9.3.2014: Mit Flugzeugen und Schiffen wird nach Verschwinden des Flugs MH370 nach Spuren gesucht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 9. Die Ursache für das Verschwinden des Flugs MH370 vom Radar ist noch immer unklar. Der Kontakt zur Boeing 777-200 der Malaysia Airlines war am frühen Samstagmorgen zwei Stunden nach dem Start in Kuala Lumpur abgebrochen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 9. 09.03.2014: China hat zusätzliche Kriegsschiffe ins Südchinesische Meer geschickt, um nach der vermissten Boeing zu suchen. An der Operation beteiligen sich dutzende Schiffe und Flugzeuge aus mehreren Ländern. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 9. 09.03.2014: Vietnamesen helfen mit. Hier unterstützen Fischer an der Küste der vietnamesischen Insel Phu Quoc die Suche. Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 9. 09.03.2014: Hugh Dunleavy, der kaufmännische Leiter der Malaysia Airlines, sagte in Peking vor Journalisten: «Die Familienangehörigen müssen mit dem Schlimmsten rechnen – nach 30 Stunden ohne Kontakt zum Flugzeug.». Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 9. 09.03.2014: Die Angehörigen der Passagiere in der Unglücksmaschine durchleben bange Stunden. Nach mehr als 30 Stunden nach dem Verschwinden der Maschine müssen sie mit dem Schlimmsten rechnen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 9 von 9. 09.03.2014: Die Frau des malaysischen Premiers, Rosmah Mansor, nimmt sich der Angehörigen in Putrajaya an. Die Betroffenheit auf beiden Seiten ist gross. Bildquelle: Reuters.
Man ermittle «in alle Richtungen», sagte der Chef der malaysischen Luftverkehrsbehörde, Azharuddin Abdul Rahman auf Fragen nach einem möglichen terroristischen Hintergrund oder einer Flugzeugentführung. Wenn ein Flugzeug auf diese Weise verschwinde, gebe es viele Spekulationen von Experten. «Wir rätseln genauso», sagte Rahman. «Um zu bestätigen, was wirklich passiert ist, brauchen wir klare und konkrete Beweise oder Teile des Flugzeugs.» Und von Flugzeugteilen jeglicher Art fehlt bislang jede Spur.
Wir haben nichts finden können, das so aussieht, als wenn es ein Teil des Flugzeugs wäre.
Obwohl Dutzende Schiffe und Flugzeuge das Meer absuchten, blieb die Suche nach der 70 Meter langen Boeing weiterhin ergebnislos. Dutzende Schiffe und Flugzeuge aus neun Nationen suchten ein Zehntausende Quadratkilometer grosses Areal zwischen den Küsten von Malaysia und Vietnam ab.
Weder Flugzeugtür noch Rettungsboot
Wiederholt gab es falschen Alarm: Eine vermeintliche Flugzeugtür entpuppte sich als Stück Holz, und was für ein Rettungsboot gehalten wurde, war in Wirklichkeit eine Kabelverschalung. «Wir haben nichts finden können, das so aussieht, als wenn es ein Teil des Flugzeugs wäre», sagte Rahman.
Das Suchgebiet zwischen den Küsten Malaysias und Vietnams ist Hunderte Quadratkilometer gross. Aufzeichnungen des militärischen Radars, die nahelegen, dass die Maschine vor dem Verschwinden womöglich umkehrte, machen die Suche noch komplizierter.