Der Islamische Staat (IS) hatte am Sonntag ein Video im Internet verbreitet, das die Hinrichtung von mindestens 14 syrischen Regierungssoldaten zeigt. In der Aufnahme erklärte ein Maskierter zudem, der IS habe den US-Bürger Peter Edward Kassig enthauptet. Zu Füssen des vermummten Mannes lag ein abgeschlagener Kopf. Die USA bestätigten die Identität Kassigs.
Der französische Geheimdienst hat das Video überprüft und herausgefunden: Dem Exekutionskommando sollen auch zwei zum Islam konvertierte und radikalisierte Franzosen angehören.
Es könnte sich um einen jungen Mann aus der Normandie handeln, der 2013 nach Syrien gereist sei, sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve. Auch «ein zweiter Franzose» werde auf den Bildern vermutet.
Die Staatsanwaltschaft in Paris leitete gegen die zwei Franzosen ein Verfahren wegen Mordes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ein.
Auch ein Brite dabei?
Zudem gehörte möglicherweise ein britischer Medizinstudent dem Exekutionskommando an. Ein Vater sagte der Zeitung «Daily Mail», er glaube, er habe seinen Sohn unter den IS-Kämpfern in dem 15-minütigen Film erkannt.
Später nahm er seine Aussage aber im Sender BBC zurück. Das britische Aussenministerium erklärte, das Video zu überprüfen.
Anwerbung von Anhängern
Was will der IS mit den Videos? Nicht nur den Westen einschüchtern. Es ist neben den militärischen Erfolgen vor allem solche Propaganda, mit der die Dschihadisten weltweit um Anhänger werben. Erst vor zwei Wochen bescheinigten die Vereinten Nationen dem IS einen nie dagewesenen Zulauf von Kämpfern aus dem Ausland.
Von 15'000 Männern und Frauen aus anderen Ländern war die Rede, die sich entweder dem IS oder anderen Extremisten im Irak und in Syrien angeschlossen hätten.
Eine unabhängige Untersuchungskommission stellte in einem Bericht für den UNO-Menschenrechtsrat fest, dass viele der neuen Unterstützer von den weit verbreiteten Bildern von Hinrichtungen, Enthauptungen und Steinigungen beeinflusst worden seien.