Auch am heutigen Dienstag fanden sich in den Häfen der griechischen Inseln Lesbos und Chios zahlreiche Medienleute ein – zu berichten gab es indes wenig. «Offenbar wird es heute keine neuen Rückführungen geben», so ein Journalist des Staatsfernsehens (ERT) von der Insel Chios. Dies gelte auch für die Insel Lesbos, sagte eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur.
Die Regionalgouverneurin der Inseln im Norden der Ägäis, Christiana Kalogirou, führte dies auf ein verändertes Verhalten der Flüchtlinge zurück. Fast alle hätten nun Asylanträge gestellt, erklärte sie im Staatsfernsehen. Zuvor hatten die Menschen meist nur nach Mitteleuropa weiterreisen wollen und auf Asylanträge verzichtet.
Es werde mehrere Tage dauern, bis die Asylanträge im Schnellverfahren bearbeitet seien, sagte Kalogirou. Erst dann könnten Menschen, deren Anträge abgelehnt wurden, in die Türkei ausgewiesen werden. Zudem fehlten weiterhin Beamte der EU, die bei der Bearbeitung der Asylanträge Unterstützung leisten, hiess es.
Am Vortag waren im Rahmen des EU-Türkei-Flüchtlingspakts 202 Migranten von den beiden griechischen Ostägäisinseln in die Türkei gebracht worden. Sie hatten nach griechischen Regierungsangaben keinen Asylantrag gestellt.