Vor der UNO-Generalversammlung in der kommenden Woche werben die USA für ein globales Bündnis im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). «Das hier ist nicht Amerika gegen den Islamischen Staat», sagte US-Präsident Barack Obama am Samstag in einer Radioansprache in Washington. «Das ist die Welt gegen den Islamischen Staat.»
Mehr als 40 Länder unterstützten mittlerweile die Koalition gegen den IS. Auf der am Mittwoch beginnenden UNO-Vollversammlung wolle er um weitere Unterstützer werben.
Erstmals wurde auch das Zentrum der IS-Hochburg in Mossul von amerikanischen Kampfjets angegriffen. Bislang habe es vor allem Luftschläge auf IS-Verstecke im Umland der nordirakischen Stadt gegeben.
Doch nur mit Luftangriffen wird dieser Kampf allerdings kaum zu gewinnen sein. Diese Einsicht hat sich auch in Washington durchgesetzt. Das amerikanische Parlament hat deshalb eine halbe Milliarde Dollar bewilligt. Damit soll Obama syrische Rebellen unterstützen können im Kampf gegen die jihadistische Terrormiliz.
Kaum überblickbare Koalitionen
Mit eigenen Kommandozentralen in Grenzgebiet zur Konflikt-Region wollen die USA den Kampf gegen den IS koordinieren. Aber welche Rebellen sollen diesen Kampf führen? Fallen Waffen und Munition in die falschen Hände, landen sie früher oder später bei der Terrormiliz der IS, meint etwa Politexperten Shadi Ahmed in Damaskus.
«Es gibt keine gemässigten Rebellen in Syrien», sagt er. «Es kämpfen 1200 bewaffnete Gruppen und Grüppchen gegen Präsident Assad, mehr als 1150 davon tun es im Namen des Islams», sagt Shadi Ahmed dem arabischen Dienst der BBC.
Obamas Leute stehen also vor der Wahl, auch mit islamistischen Kräften zu kooperieren gegen IS. Oder sich ihre eigene moderate Rebellenfront erst aufzubauen, alles andere also als eine erfolgreiche Strategie.