Vor zwei Tagen wurden 129 Mädchen aus einem Gymnasium im nordöstlichen nigerianischen Bundesstaat Borno entführt. Während das Militär am Mittwoch von Befreiung sprach, dementierten sowohl Eltern als auch der Direktor der Schule diese Angaben. Die meisten Jugendlichen seien noch in den Händen ihrer Entführer.
Die Tat wird der Islamisten-Sekte Boko Haram zugeschrieben. Die Gruppe hat schon in der Vergangenheit mehrfach Frauen entführt. Oft werden sie als Sexsklavinnen missbraucht.
14 Mädchen sei bis jetzt die Flucht gelungen, sagte der Gouverneur von Borno. Er setzte eine Belohnung von 300'000 Dollar für Hinweise aus, die zur Rettung der Mädchen beitragen können.
Boko Haram will islamischen Staat
Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Gruppe erneut zugeschlagen hat: Wie die Zeitung «This Day» berichtete, griffen Boko-Haram-Kämpfer am Mittwoch das Dorf Wala im Nordosten Nigerias an und töteten dort 18 Menschen. Viele weitere wurden verletzt.
Es handelt sich um den dritten schweren Anschlag der Extremisten allein in dieser Woche. Die Boko Haram soll am Montag auch den schweren Bombenanschlag auf einen Busbahnhof in der Hauptstadt Abuja mit vermutlich weit über 200 Opfern verübt haben.
Boko Haram kämpft seit Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für einen islamischen Staat und verübt regelmässig Anschläge. Der Name bedeutet übersetzt etwa «westliche Bildung ist Sünde».