Bei den meisten Anfragen an den Technologiekonzern sei es um Kriminalermittlungen zu Diebstählen oder anderen Verbrechen gegangen, teilte Apple mit. Auch die Suche nach vermissten oder suizidgefährdeten Menschen habe eine wichtige Rolle gespielt.
Was die Anfragen durch US-Behörden angehe, seien dem Unternehmen mit Verweis auf «Nationale Sicherheitsbelange» nur vage und grosszügig gerundete Angaben erlaubt. Apple erhielt demnach im ersten Halbjahr 2013 zwischen 1000 und 2000 Regierungsanfragen aus Washington. Schweizer Behörden stellten nach Angaben von Apple hingegen nur sechs Anfragen.
Nicht alles darf veröffentlicht werden
Anfragen unter Berufung auf den umstrittenen Patriot Act zum Anti-Terror-Kampf der USA habe es noch nie gegeben, gab Apple weiter bekannt. Ob, und wenn ja, welche Informationen überhaupt preisgegeben worden seien, dürfe der Konzern aber nicht mitteilen.
«Wir sind absolut gegen diese Knebelpolitik», heisst es im siebenseitigen Firmendokument. Obwohl der Konzern seit langem fordere, das Kundenrecht auf Auskunft über den Umgang mit persönlichen Daten zu schützen, sei noch immer keine angemessene Regelung gefunden worden.
Konzerne wenden sich an Washington
Von einer Klage sehe Apple vorerst ab, allerdings habe der Konzern ein Schreiben mit der Bitte um mehr Transparenz an das US-Aussenministerium gesandt. Apple und fünf weitere der grössten US-Internetkonzerne hatten vergangene Woche in einem gemeinsamen Schreiben an den Kongress eine Reform der geheimdienstlichen Spähprogramme gefordert.
In dem am Donnerstag verschickten Brief an den Justizausschuss des Senats verlangten Apple, Google, Microsoft, Facebook, Yahoo und AOL eine bessere Kontrolle des Geheimdienstes NSA, mehr Transparenz und einen verstärkten Schutz der Privatsphäre. «Die jüngsten Enthüllungen zur Überwachung haben in den USA und im Ausland ernste Bedenken hervorgerufen», hiess es darin.
Die Unternehmen wehren sich gegen Vorwürfe, die NSA bei dem massiven Datensammeln zu unterstützen. Bislang forderten sie von den Behörden erfolglos, dass sie Einzelheiten zu ihrer Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten offenlegen dürfen.
Die Internetfirmen bekräftigten, dass mehr Transparenz die «falschen Berichte» widerlegen würde, wonach sie den Geheimdiensten einen direkten Zugriff auf ihre Server erlauben.