Ungewohnt offen spricht die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg mit der deutschen Zeitschrift «Stern». Im Interview, das am Dienstag veröffentlicht wurde, sagt sie: «Manchmal kommt es mir selbst komisch vor, weil ich ja weiss, dass die Klimakrise viele Menschen depressiv macht. Ich aber bin so glücklich wie niemals zuvor. Vielleicht, weil ich einen Sinn spüre.»
Oft falle es ihr aber schwer, Entscheidungen zu treffen. «Manchmal werfe ich auch eine Münze oder frage Leute ohne Kontext: ja oder nein?», erzählt die Schwedin. «Das Spannende aber ist: Je grösser die Entscheidungen, umso einfacher ist es. Was mir mehr Probleme macht, sind die kleinen Entscheidungen. Zum Beispiel, welche Socken ich morgens anziehen soll.»
Thunberg ist von zu Hause ausgezogen
Ihr Leben in einer WG in Stockholm habe sie verändert, so Thunberg weiter. «Ich bin von jemandem, der nie spricht, zu jemandem geworden, der kaum noch die Klappe hält. Irgendwie will ich mittlerweile ständig Menschen um mich herum haben.» Thunberg hat Asperger, eine Form von Autismus, die sie selbst als eine Stärke bezeichnet.
Greta Thunberg erlangte 2018 weltweite Bekanntheit, als sie, damals 15-jährig, jeweils freitags vor dem Regierungsgebäude in Stockholm gegen den Klimawandel protestierte. Daraus entwickelte sich die weltweite Bewegung «Fridays for Future».