- Die Gespräche zur Wiederherstellung des Atomabkommens zwischen Iran und sechs weiteren Staaten sind für beendet erklärt worden.
- Der Text sei fertig und werde nun vom EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell in den Hauptstädten der beteiligten Länder vorgelegt, sagte ein hoher EU-Vertreter in Wien.
- Es gebe nichts mehr zu verhandeln, sagte der Diplomat. «Sie müssen nun Ja oder Nein sagen.»
Aus Sicht des EU-Vertreters handelt es sich beim Abkommen um einen «sehr guten Kompromiss für alle Beteiligten». Mit einer Antwort nach fast zweijährigen Verhandlungen rechne er «in wenigen Wochen. Sehr, sehr wenigen Wochen.» Ob damit ein Durchbruch in Reichweite ist, lässt sich noch nicht sagen.
Ein Sprecher des US-Aussenministeriums erklärte, die USA stünden für eine schnelle Übereinkunft zur Wiederbelebung des Atomabkommens bereit. Die Teheraner Führung habe ihrerseits mehrmals angekündigt, sie sei dazu bereit, die Bestimmungen wieder umzusetzen. «Wir werden sehen, ob ihren Worten Taten folgen.»
Einigung nach monatelanger Zweifel
Die indirekten Gespräche zur Wiederherstellung des Abkommens wurden am vergangenen Donnerstag in Wien wieder aufgenommen, nachdem sie zuvor monatelang gestockt hatten.
Mit der Vereinbarung soll verhindert werden, dass Iran an Atomwaffen gelangt. Die Regierung in Teheran bestreitet ein solches Ziel. Ausgehandelt wurde der Vertrag von den USA, China, Russland, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Iran.
Der Westen bemüht sich seit längerem, das Abkommen zu retten. Es steht auf der Kippe, seitdem der damalige US-Präsident Donald Trump es 2018 einseitig aufkündigte und neue Sanktionen gegen Iran verhängte. Teheran begann daraufhin damit, nach und nach seine Zusagen nicht mehr einzuhalten.