Zum Inhalt springen

IS-Terror-Anschläge Afghanistan: Landesweite Anschläge fordern mehrere Tote

  • Bei Anschlägen in mehreren Grossstädten Afghanistans sind mindestens 28 Menschen getötet worden.
  • Der grösste Bombenanschlag galt einer schiitischen Moschee in der nordafghanischen Stadt Masar-i-Scharif.
  • Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Attacke für sich.
Audio
Archiv: In Afghanistan droht eine Hungersnot
aus Echo der Zeit vom 12.01.2022. Bild: Reuters
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 44 Sekunden.

Der Bombenanschlag in Masar-i-Scharif forderte mindestens 20 Todesopfer und 60 Verletzte, wie ein Arzt in der Provinzhauptstadt der Nachrichtenagentur DPA sagte. Zur Gebetszeit explodierte ein improvisierter Sprengsatz, wie ein Taliban-Vertreter erklärte. Augenzeugen schätzten die Zahl der Opfer deutlich höher ein und sprachen von mindestens 50 Toten.

Auch in der Hauptstadt Kabul, in Kundus und der östlichen Stadt Nangarhar wurden Menschen bei Explosionen getötet oder verletzt.

Anschlag auf Schule in Kabul

Bereits am Dienstag gab es in der Hauptstadt Kabul einen verheerenden Anschlag auf eine Schule, bei dem zahlreiche Menschen getötet wurden. In örtlichen Berichten war die Rede von bis zu 25 Toten, genaue Informationen gaben die Behörden nicht bekannt.

Ein Bild von einem Taliban-Kämpfer
Legende: Ein Taliban-Kämpfer bewacht den Ort der Explosion in Kabul: Die militanten Taliban hatten im August 2021 wieder die Macht im Land übernommen. Reuters

In den vergangenen Monaten nahm die Zahl der Anschläge in Afghanistan wieder zu. Einen Grossteil reklamiert der IS für sich, der in Afghanistan Anfang 2015 in Erscheinung trat und vor allem im Osten sowie in Gebieten des Nachbarlands Pakistan ein Herrschaftsgebiet etablieren will.

Vermehrte Terror-Aktionen des IS

Einst für besiegt erklärt, ist der IS heute weiter aktiv und verübt regelmässig Anschläge gegen Schiiten und die Taliban. Die sunnitischen Extremisten betrachten Schiiten als Abtrünnige vom «wahren Glauben», obwohl auch sie Muslime sind.

«Der Rest des Jahres wird blutig, wenn die Taliban nicht in der Lage sind, den Schutz der Öffentlichkeit zu gewährleisten», schrieb der Terrorismus-Experte Jonathan Schroden auf Twitter.

Afghanen beklagen die jüngsten Anschläge auf die schiitische Minderheit und fordern mehr Sicherheitsgarantien von der amtierenden Taliban-Regierung. Nach dem Abzug der internationalen Nato-Truppen und der Einnahme der Hauptstadt Kabul hatte die islamistische Gruppe immer wieder versprochen, für Frieden im Land zu sorgen.

SRF 4 News, 21.4.2022, 17 Uhr ; 

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel