Hochwasser drohen: Schnee, Starkregen, Überflutungen und Hochwasser werden in den nächsten Tagen in Österreich erwartet. Experten und Expertinnen sprechen von «enormen Regenmengen». Diese werden vor allem im Süden und Osten Österreichs erwartet. Die ÖBB sperrt bereits vorsorglich Teilstrecken. Bereits in der Nacht auf Freitag wurde eine Bahnstrecke im Salzburger Land wegen starken Schneefalls gesperrt. Mehrere Strassen waren wegen umgestürzter Bäume oder liegengebliebener Fahrzeuge blockiert. Andere Routen, wie etwa die Grossglockner Hochalpenstrasse, wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen. In manchen Gebieten galt Schneekettenpflicht.
Krisenstab in Tschechien einberufen: In Tschechien berief die Regierung angesichts heftiger Regenfälle einen Krisenstab ein. Der Abfluss aus den Stauanlagen an der Moldau sei «rasant erhöht» worden, teilte Landwirtschaftsminister Marek Vyborny auf X mit. Es wurden mehr als 300 Kubikmeter pro Sekunde abgelassen. Damit sollen die Kapazitäten in den Stauseen für die später erwarteten Wassermassen freigehalten werden. Im historischen Stadtzentrums Prags sollten Schutzwände aufgestellt werden.
Warnung von Wetterdienst: Der tschechische Wetterdienst weitete unterdessen seine Warnung vor starken bis extremen Niederschlägen für das Wochenende auf den Grossteil des Landes aus. Besonders kritisch könnte die Lage im Osten Tschechiens werden. In Jesenik im Altvatergebirge könnten den Vorhersagen zufolge bis einschliesslich Sonntag bis zu 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. Die Fussball-Ligaspiele am Wochenende wurden bereits abgesagt.
Menschen sollen aufpassen: Tschechiens Innenminister Vit Rakusan rief dazu auf, für die nächsten Tage geplante gesellschaftliche Veranstaltungen abzusagen, falls die Sicherheit nicht gewährleistet werden könne. Dies betreffe insbesondere Aktivitäten in der Nähe von Fluss- und Bachläufen. Wer in Überschwemmungsgebieten wohne, solle Evakuierungsgepäck bereithalten.
Slowakei will Hochwasser verhindern: Die slowakischen Behörden bereiten sich darauf vor, in der Region Zahorie gezielt Flächen zu überschwemmen, um grössere Schäden durch Hochwasser zu verhindern. In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr suche man bereits geeignete Flächen dafür aus, sagte Umweltminister Tomas Taraba der Nachrichtenagentur TASR. Das Hochwasser des Grenzflusses March solle damit notfalls abgeleitet werden, bevor es in Bratislava die Donau erreiche.
Grosse Überschwemmungen erwartet: Taraba rechnet mit einem Jahrhundert-Hochwasser der March, wie er sagte. Abgesehen davon drohen laut dem staatlichem Wetterdienst SHMU Überschwemmungen in der nördlichen Westslowakei. Dort und in Bratislava waren die Feuerwehren schon seit Donnerstagabend wegen mehrerer Bäume, die auf geparkte Autos und Fahrbahnen gestürzt waren, im Einsatz.
Polen sollen sich vorbereiten: Die Behörden in Polen haben angesichts anhaltender Regenfälle ihre Bürger aufgerufen, Vorkehrungen für den Fall von Überschwemmungen zu treffen. Menschen, die in der Nähe von Flüssen im Erdgeschoss wohnten, sollten sich auf Hochwasser einstellen, sagte Vize-Innenminister Wieslaw Lesniakiewicz dem Radiosender Rmf.fm. Garagen sollten geräumt und Autos an einem sicheren Ort geparkt werden. «Es können auch Situationen eintreten, wo zeitweise kein Trinkwasser vorhanden ist oder kein Strom.»