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Mitteleuropa bereitet sich auf Extremwetter vor
Aus Tagesschau vom 13.09.2024.
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Jahrhundertregen befürchtet Mittel- und Osteuropa bereiten sich auf Hochwasser vor

In verschiedenen Ländern werden heftige Niederschläge erwartet. Die Behörden warnen vor drohenden Hochwassern.

Hochwasser drohen: Schnee, Starkregen, Überflutungen und Hochwasser werden in den nächsten Tagen in Österreich erwartet. Experten und Expertinnen sprechen von «enormen Regenmengen». Diese werden vor allem im Süden und Osten Österreichs erwartet. Die ÖBB sperrt bereits vorsorglich Teilstrecken. Bereits in der Nacht auf Freitag wurde eine Bahnstrecke im Salzburger Land wegen starken Schneefalls gesperrt. Mehrere Strassen waren wegen umgestürzter Bäume oder liegengebliebener Fahrzeuge blockiert. Andere Routen, wie etwa die Grossglockner Hochalpenstrasse, wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen. In manchen Gebieten galt Schneekettenpflicht.

Krisenstab in Tschechien einberufen: In Tschechien berief die Regierung angesichts heftiger Regenfälle einen Krisenstab ein. Der Abfluss aus den Stauanlagen an der Moldau sei «rasant erhöht» worden, teilte Landwirtschaftsminister Marek Vyborny auf X mit. Es wurden mehr als 300 Kubikmeter pro Sekunde abgelassen. Damit sollen die Kapazitäten in den Stauseen für die später erwarteten Wassermassen freigehalten werden. Im historischen Stadtzentrums Prags sollten Schutzwände aufgestellt werden.

Mann mit Regenschirm.
Legende: Ein Mann spaziert auf der Karlsbrücke in Prag. (13.09.2024) Keystone/MARTIN DIVISEK

Warnung von Wetterdienst: Der tschechische Wetterdienst weitete unterdessen seine Warnung vor starken bis extremen Niederschlägen für das Wochenende auf den Grossteil des Landes aus. Besonders kritisch könnte die Lage im Osten Tschechiens werden. In Jesenik im Altvatergebirge könnten den Vorhersagen zufolge bis einschliesslich Sonntag bis zu 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. Die Fussball-Ligaspiele am Wochenende wurden bereits abgesagt.

Niederschlagskarte Europas für 72 Stunden, 17. Sep 2024
Legende: Niederschlagssumme bis Ende der Woche: Vor allem in Österreich, Tschechien, der Westslowakei und bis zum Riesengebirge im Süden Polens fallen enorme Mengen. SRF Meteo, Daten: ECMWF

Menschen sollen aufpassen: Tschechiens Innenminister Vit Rakusan rief dazu auf, für die nächsten Tage geplante gesellschaftliche Veranstaltungen abzusagen, falls die Sicherheit nicht gewährleistet werden könne. Dies betreffe insbesondere Aktivitäten in der Nähe von Fluss- und Bachläufen. Wer in Überschwemmungsgebieten wohne, solle Evakuierungsgepäck bereithalten.

SRF Meteo: «Zwei Faktoren sorgen für extreme Wetterlage»

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Drei Fragen an Simon Eschle, Meteorologe bei SRF Meteo.

Was für eine Wetterlage ist das?

Über Norditalien hat sich ein Tiefdruckgebiet gebildet. Über der sehr warmen Adria konnte das Tief viel Feuchtigkeit aufnehmen. Dieses Tief ist nun weiter Richtung Osteuropa gezogen und sorgt dort teilweise für enorme Regenmengen.

Wie häufig kommt sie in dieser Jahreszeit vor?

Diese Wetterlage ist typisch für den Herbst. Sie kommt immer mal wieder vor, zum Glück aber nicht alle Jahre so ausgeprägt. Speziell sind dieses Jahr zwei Faktoren. Einerseits ist das Mittelmeer, vor allem die Adria, aussergewöhnlich warm. Andererseits erreichte uns in diesen Tagen ein ausgeprägter Kaltluftausbruch, also polare Luft aus Norden. Diese beiden Faktoren zusammen sorgen für diese extreme Wetterlage.

Ist die Schweiz davon auch betroffen?

Wir werden nur sehr abgeschwächt getroffen, vor allem mit den tiefen Temperaturen und dem Wintereinbruch in den Bergen. In den kommenden Tagen bringt das Tief in den östlichen Landesteilen viele Wolken und vereinzelt auch etwas Regen.

Slowakei will Hochwasser verhindern: Die slowakischen Behörden bereiten sich darauf vor, in der Region Zahorie gezielt Flächen zu überschwemmen, um grössere Schäden durch Hochwasser zu verhindern. In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr suche man bereits geeignete Flächen dafür aus, sagte Umweltminister Tomas Taraba der Nachrichtenagentur TASR. Das Hochwasser des Grenzflusses March solle damit notfalls abgeleitet werden, bevor es in Bratislava die Donau erreiche.

Schwarzes Auto vor geschlossenem Tor mit roten X-Zeichen.
Legende: Die vorhergesagten starken Niederschläge über Österreich haben zu den ersten Sicherheitssperren von Strassen geführt. Keystone/EXPA/JFK

Grosse Überschwemmungen erwartet: Taraba rechnet mit einem Jahrhundert-Hochwasser der March, wie er sagte. Abgesehen davon drohen laut dem staatlichem Wetterdienst SHMU Überschwemmungen in der nördlichen Westslowakei. Dort und in Bratislava waren die Feuerwehren schon seit Donnerstagabend wegen mehrerer Bäume, die auf geparkte Autos und Fahrbahnen gestürzt waren, im Einsatz. 

Deutsches Hochwasserzentrum warnt vor Anstieg der Elbe in Sachsen

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Nach heftigem Regen in Tschechien wird am Wochenende im ostdeutschen Bundesland Sachsen ein starker Anstieg des Wasserstands der Elbe erwartet. Voraussichtlich am Samstagabend werde am Pegel Schöna die Alarmstufe 1 erreicht. Für Dresden wird damit am frühen Sonntagmorgen gerechnet, wie das Landeshochwasserzentrum in einer Warnmeldung informierte.

«Die Wasserstände werden weiter sehr schnell bis in den Bereich der Alarmstufe 3 ansteigen», so die Experten. Die höchsten Wasserstände an den sächsischen Elbepegeln werden derzeit ab Mittwoch und Donnerstag kommender Woche erwartet.

Ursache für das Anschwellen der Elbe sind den Angaben nach heftige Regenfälle im Einzugsgebiet von Elbe und Moldau in Tschechien. Nachdem es schon in den vergangenen 24 Stunden dort ergiebig geregnet habe, würden bis Montag weitere Niederschläge von 100 bis 250 Litern pro Quadratmeter erwartet.

Polen sollen sich vorbereiten: Die Behörden in Polen haben angesichts anhaltender Regenfälle ihre Bürger aufgerufen, Vorkehrungen für den Fall von Überschwemmungen zu treffen. Menschen, die in der Nähe von Flüssen im Erdgeschoss wohnten, sollten sich auf Hochwasser einstellen, sagte Vize-Innenminister Wieslaw Lesniakiewicz dem Radiosender Rmf.fm. Garagen sollten geräumt und Autos an einem sicheren Ort geparkt werden. «Es können auch Situationen eintreten, wo zeitweise kein Trinkwasser vorhanden ist oder kein Strom.»

SRF Meteo App

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Das SRF Meteo-Logo vor einer Waldlandschaft

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SRF 4 News, 13.09.2024, 10:30 Uhr ; 

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