Das Wichtigste in Kürze
- Russland will einen neuen Anlauf nehmen für eine Waffenruhe in Syrien.
- Die Türkei und der Iran unterstützen neue Gespräche zur Feuerpause.
- Die USA waren nicht involviert.
- Derweil läuft die Evakuierung Ost-Aleppos weiter. Die syrische Regierung hat 20 weitere UNO-Beobachter zugelassen, welche die Vorgänge überwachen sollen.
Russland hat einen neuen Anlauf für eine Waffenruhe in Syrien angekündigt. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte beim Treffen mit seinen Kollegen aus der Türkei und dem Iran in der russischen Hauptstadt, russische Experten hätte eine «Moskauer Erklärung» erarbeitet.
Er hoffe, dass die Türkei und der Iran den Vorstoss unterstützten. «Alle bisherigen Anläufe der USA und deren Partner zu einem koordinierten Vorgehen waren zum Scheitern verurteilt», sagte er. Sie hätten keinen Einfluss auf das Geschehen vor Ort gehabt.
20 weitere UNO-Beobachter im Land
Aussenminister Sergej Lawrow sagte seinerseits nach Gesprächen mit seinen Kollegen aus Ankara und Teheran, beide Staaten unterstützten mindestens einen neuen Anlauf zu einer Feuerpause. Ob dies auch bei der «Moskauer Erkärung» der Fall ist, sagte Lawrow nicht.
Kasachstan habe sich als Gastgeber für neue Friedensgespräche zwischen der Regierung in Damaskus und den Aufständischen angeboten.
Derweil werden die Menschen in Aleppo weiter in Sicherheit gebracht. Ein Vertreter der Aufständischen sagte, bislang sei aber nur etwa die Hälfte aller Zivilisten, die Ost-Aleppo verlassen wollten, aus der Stadt gebracht worden. Deshalb wollen die Rebellen die Stadt noch nicht verlassen.
Syriens Regierung erlaubte unterdessen die Stationierung von weiteren 20 UNO-Beobachtern, welche die Evakuierung überwachen sollen. Damit verdreifache sich die Zahl ausländischer Beobachter in Aleppo fast, sagte ein UNO-Sprecher in Genf. Sie hätten allerdings keinen direkten Zugang zu den Evakuierungsbussen und den Menschen darin.
Evakuierungen sollen demnächst abgeschlossen sein
Die Schätzungen, wie viele Zivilisten aus Aleppo fliehen wollen, variieren indes zwischen einigen Tausend bis Zehntausenden. Nach türkischen Angaben haben bislang 37'500 Menschen Ost-Aleppo verlassen.
Das Internationale Rote Kreuz spricht von 25'000. Alleine seit der Wiederaufnahme der Transporte am Sonntagabend seien dabei 15'000 Menschen in das Umland Aleppos in Sicherheit gebracht worden, sagte IKRK-Sprecherin Ingy Sedky. Die Evakuierung solle bis Mittwoch abgeschlossen sein, erklärte der türkische Aussenminister Mevlüt Cavusoglu.
Der Bürgerkrieg in Syrien tobt seit fünf Jahren. Bisherige Anläufe zu einem umfassenden Waffenstillstand sind erfolglos geblieben. Trotz der Ermordung des russischen Botschafters in Ankara wollen die Türkei und Russland nach Darstellung der türkischen Führung ihre Kooperation fortsetzen.