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Kanadas Premier unter Druck Trudeau verliert ein weiteres Kabinettsmitglied

Nun ist auch die Ministerin für die Finanzaufsicht zurückgetreten – aus Protest.

Sie müsse ihren Grundwerten, ihrer ethischen Verantwortung und ihrem verfassungsmässigen Auftrag folgen. Das habe einen hohen Preis. Aber der Preis dafür, alles aufzugeben, wäre noch viel höher, twitterte Jane Philpott.

Zuvor hatten die Hinweise zugenommen, wonach hohe Regierungsmitglieder und Premierminister Justin Trudeau selbst Korruptionsermittlungen gegen den grossen Baukonzern SNC-Lavalin zu behindern versucht hatten.

Trudeau verneint Druckversuche

Zuletzt hatte die ehemalige Justizministerin Jody Wilson-Raybould Trudeau in einer öffentlichen Anhörung schwer belastet. Es habe verschleierte Drohungen gegen sie gegeben. Würde SNC-Lavalin verurteilt, wären Zehntausende Arbeitsplätze in Gefahr. Wilson-Raybould war versetzt worden, nachdem sie sich offenbar geweigert hatte, dem Druck nachzugeben.

Dann trat sie zurück. Trudeau wies bisher sämtliche Anschuldigungen zurück. Doch der smarte, dynamische Jungstar, der einst so gefeiert wurde, sieht seine Umfragewerte sinken – und dies im Vorfeld der Wahlen vom Herbst.

Es sei alles andere als sicher, dass sich Trudeau von diesem Schlag gegen seine moralische Autorität erholen und seinen Ruf als kompetenter Premier wiederherstellen könne, kommentiert der auflagenstarke «Toronto Star».

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