- Im indischen Teil Kaschmirs sind hunderte Menschen unter Arrest gestellt worden. Sie kritisieren den Entscheid Indiens, der Region ihren Sonderstatus zu entziehen.
- Wie das indische Nachrichtenportal «India Today» meldet, werden mindestens 400 Personen in Hotels, Regierungsgebäuden und Privathäusern festgehalten.
- Gegenüber der Nachrichtenagentur DPA bestätigte die Polizei, dass politische Führer unter Hausarrest genommen worden seien.
Hintergrund der Krise ist die umstrittene Entscheidung der indischen Regierung, der Region Jammu und Kaschmir den Sonderstatus zu entziehen. Damit will Neu-Delhi die mehrheitlich von Muslimen bewohnte Region stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Viele Kaschmirer sind dagegen.
«Friedenszug» eingestellt
Der Schritt sorgt auch für eine neue Krise mit dem Nachbarn Pakistan. Dieser hat nun die einzige Zugverbindung nach Indien vorübergehend eingestellt. Das teilte Eisenbahnminister Sheikh Rashid Ahmed mit. Der Samjhauta-Express, auch «Friedenszug» genannt, fährt üblicherweise zweimal in der Woche von der östlichen Stadt Lahore über den Wagah-Grenzübergang nach Neu-Delhi.
Die Einstellung sei ein Protest gegen die Änderung des Status der Region Kaschmir durch die indische Regierung, sagte Rashid. Am Mittwoch hatte das Nationale Sicherheitskomitee bereits erklärt, Islamabad werde seine diplomatischen Beziehungen zu dem Nachbarland erheblich einschränken. Zugleich wolle man den bilateralen Handel mit Indien aussetzen und bilaterale Abkommen überprüfen.
Radioansprache von Narendra Modi
In der Kaschmir-Krise mit Pakistan will sich Indiens Premierminister Narendra Modi an diesem Donnerstag erstmals in einer Radioansprache an die Nation wenden. Das teilte Modis Büro auf Twitter mit.