Auch wenn der Konflikt im Osten des Landes weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden ist, eine Lösung ist nicht in Sicht. Bei Gefechten zwischen der Armee und pro-russischen Separatisten starben am Sonntag und Montag sieben ukrainische Soldaten, 17 weitere seien verletzt worden.
Die pro-russischen Kämpfer hätten aus Wohngebieten der Separatistenhochburg Donezk heraus Artillerie eingesetzt. Präsident Petro Poroschenko sprach von einem barbarischen Vorgehen. Sein Land sei bei der Lösung des Konflikts auf ein geeintes und solidarisches Europa angewiesen.
Merkel signalisiert Unterstützung
Rückendeckung erfährt Poroschenko von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Einen Waffenstillstand gebe es nicht, die Sicherheitslage an der Kontaktlinie zwischen Kiewer Regierungstruppen und pro-russischen Separatisten sei besorgniserregend, kritisierte Merkel vor einem Treffen mit Poroschenko im Kanzleramt in Berlin.
Merkel plädierte für ein Festhalten an einer Verhandlungslösung auf Grundlage des Minsker Abkommens – «auch wenn das sich als sehr schwierig erweist». Das sogenannte Normandie-Format von Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland gemeinsam mit Deutschland und Frankreich bleibe dabei trotz vieler Widerstände der richtige Weg.
Poroschenko seinerseits forderte eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland, falls in Verhandlungen keine Fortschritte erreicht werden könnten. Nach UNO-Angaben sind in dem seit 2014 andauernden Krieg in der Ostukraine etwa 10'000 Menschen getötet worden.