- In Jerusalem sind bei Zusammenstössen zwischen der israelischen Polizei und Palästinensern mehrere Personen verletzt worden.
- Zuvor hatten sich dutzende Palästinenser in der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg verbarrikadiert.
- Als Reaktion auf die Zusammenstösse feuerten radikale Palästinenser aus dem Gazastreifen mehrere Raketen in Richtung Israel ab.
Bei Zusammenstössen zwischen Palästinensern und den israelischen Sicherheitskräften sind zwölf Palästinenser verletzt und mehrere festgenommen worden, wie die Zeitung «Haaretz» berichtete. Die «Jerusalem Post» meldete, dass auch ein Polizist verletzt worden sei.
Die Polizei habe vor Sonnenaufgang ihren Angriff auf die im Al-Aksa-Komplex verschanzten Personen begonnen, berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters. Sie hätten auch Sanitäter daran gehindert, die Moschee zu erreichen, teilte der palästinensische Rote Halbmond mit.
Laut Medienberichten setzte die Polizei bei der Aktion auch Blendgranaten ein.
Von Polizeiseite hiess es, man sei gezwungen gewesen, das Gelände zu betreten, nachdem «maskierte Aufwiegler» sich mit Feuerwerkskörpern, Stöcken und Steinen in der Moschee eingeschlossen hätten. «Eine grosse Gruppe von Aufrührern feuerte Feuerwerkskörper aus dem Innern der Moschee ab.»
Raketen Richtung Israel
Radikale Palästinenser im Gazastreifen feuerten Berichten zufolge daraufhin mehrere Raketen in Richtung Israel ab. In der direkt an den Gazastreifen angrenzenden Stadt Sderot und weiteren Orten im Süden des Landes seien Alarmsirenen aktiviert worden, meldete die Armee. Angaben zu Verletzten oder gar Toten gibt es bislang nicht.
Der Chef der im Gazastreifen herrschenden militant-islamistischen Hamas, Ismail Hanija, hatte die Palästinenser zuvor aufgerufen, zur Al-Aksa-Moschee zu gehen und sie zu «schützen».
Wiederholende Konfrontation
In den vergangenen Jahren kam es auf dem Gelände um die Al-Aksa-Moschee immer wieder zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften.
Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.
Vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan war eine Verschärfung der ohnehin angespannten Sicherheitslage im Land befürchtet worden.
Viele Besucher wegen Ramadan und Pessach
Aktuell kommen besonders viele Musliminnen und Muslime zum Tempelberg, um während des Fastenmonats dort zu beten.
Zudem beginnt heute das jüdische Pessachfest. Einer der Bräuche ist dabei eine Wallfahrt nach Jerusalem. Wegen des Zusammenfallens von Ramadan, Pessach- und dem christlichen Osterfest, wobei mehr Menschen und Religionsgruppen das Gelände aufsuchen, ist in diesem Jahr die Lage angespannter als üblich.
Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen wird aber immer wieder verstossen.