Ebola-Ausbruch in Uganda: Insgesamt seien 58 Menschen in Uganda mit dem Virus infiziert, sagte der ugandische Präsident Yoweri Museveni am Samstag. Gestorben sind bis dato 19 Personen, geheilt wurden 20 Personen. Gegen die in Uganda festgestellte Sudan-Variante gibt es zurzeit noch keine Impfung. Aus der Hauptstadt Kampala wurde bis jetzt ein Fall gemeldet.
Quasi-Lockdown: Aufgrund des Ebola-Ausbruchs hat die Regierung in den ugandischen Distrikten Mubende und Kasanda einen Quasi-Lockdown von 21 Tagen verhängt. Die Ein- und Ausreise aus diesen Regionen ist verboten und es herrscht ein nächtliches Ausgangsverbot ab 19 Uhr. «Bars, Discos, Fitnesszentren, Kirchen und Moscheen usw. bleiben geschlossen. Nur die Schulen sind noch geöffnet», sagt Samuel Buri, SRF-Afrikakorrespondent.
Belohnung nach der Heilung: Wer geheilt aus dem Spital entlassen wird, erhält von der Regierung eine Belohnung. «Dies soll die Menschen ermutigen, sich bei Symptomen behandeln zu lassen», sagt Buri.
Unsichtbare Gefahr: «Ebola ist eine unsichtbare Gefahr, die viele Menschen in diesen Regionen auch nur aus den Medien kennen», sagt der Korrespondent. Bei seinem Besuch vor einigen Tagen in Uganda habe er kaum sichtbare Massnahmen gegen die Verbreitung gesehen. Ebola ist nicht ganz einfach zu erkennen, denn die Anfangssymptome äussern sich wie eine Grippe. Die Krankheit wird über Kontakt zu infizierten Körperflüssigkeiten übertragen.
Impfstoff in Sicht: Laut der WHO sollen bereits diese Woche erste Impfdosen eintreffen, allerdings von zwei noch unerforschten Impfstoffen. Der letzte Ausbruch der in Uganda aktuellen Variante – der Sudan-Variante – hat vor 10 Jahren stattgefunden. Deshalb wurde in den letzten Jahren an einem Impfstoff dagegen wenig geforscht. «Im Kongo, beim letzten grossen Ausbruch (einer anderen Virusvariante, Anmerk. der Red.) war die Impfung der Game Changer», sagt Buri. Das könnte in Uganda durchaus auch so sein, mit der entsprechenden Impfung.
Internationale Hilfe: Der Präsident der ugandischen Ärztekammer hat bekannt gegeben, dass sich die Epidemie bis im Februar beendet werden, das Land brauche dafür allerdings internationale Hilfe. «Es braucht einerseits eine wirksame Impfung, andererseits braucht es auch genügend Schutzanzüge», sagt Buri. Und es sei auch wichtig, dass die Bevölkerung zum Mitmachen motiviert wird, dass sie sich nicht mehr die Hände schütteln und die Hände gut waschen, so Buri.
Grosser Ausbruch vor einigen Jahren: Von 2014 bis 2016 hatte es den bisher grössten erfassten Ausbruch der Virusinfektion in Westafrika mit mehr als 11'000 Toten gegeben. Ebola wird durch direkten körperlichen Kontakt übertragen und führt häufig zu hohem Fieber und inneren Blutungen. Die Krankheit verläuft in vielen Fällen tödlich.