Das Wichtigste in Kürze
- Auch am Samstag eskalieren anfangs friedliche Protestaktionen gegen Polizeigewalt im Pariser Vorort Bobigny, an denen etwa 2000 Menschen teilnahmen.
- Das 22-jährige Opfer der Misshandlung durch Sicherheitsbeamte soll sich zur Behandlung seiner Verletzungen weiter im Spital aufhalten.
- Gegen einen der vom Dienst suspendierten Polizisten wird wegen des Verdachts der Vergewaltigung ermittelt, gegen die drei anderen wegen vorsätzlicher Gewalt.
Die gewaltsamen Proteste gegen Polizeigewalt im Pariser Vorort Bobigny sind weiter eskaliert. Im Verlauf der Krawalle kam es zu massiven Ausschreitungen, bei denen Fahrzeuge in Brand gesteckt wurden. Es soll auch zu Plünderungen gekommen sein.
Tausende bei anfangs friedlichen Protesten
Ein Kind musste von Polizeikräften aus einem brennenden Auto gerettet werden, wie die zuständige Präfektur am Samstagabend mitteilte. Neben mehreren Autos ging auch der Wagen eines Fernsehsenders in Flammen auf.
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In dem Ort Bobigny waren am Nachmittag nach Polizeiangaben etwa 2000 Menschen zu friedlichen Protesten zusammengekommen.
Hintergrund ist der Fall eines 22-Jährigen, der Ende vergangener Woche bei der Festnahme durch vier Polizisten misshandelt und verletzt worden war und Medienberichten zufolge weiterhin im Spital liegt. Staatspräsident Francois Hollande hatte den jungen Mann noch am Krankenbett besucht, kurz nachdem das Opfer operiert worden war.
Polizisten suspendiert
Gegen einen der vom Dienst suspendierten Polizisten wird wegen des Verdachts der Vergewaltigung ermittelt, gegen die drei anderen wegen vorsätzlicher Gewalt.
Die Demonstration am Samstag wurde nach Angaben der Polizei von mehreren Hundert gewaltbereiten Personen gestört. Sie bewarfen die Ordnungskräfte, öffentliche Gebäude und Läden mit Geschossen. Auch Mülleimer gerieten in Brand.
Bereits im Laufe der Woche hatten im benachbarten Aulnay-sous-Bois, wo der junge Mann festgenommen worden war, Autos gebrannt.