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Keine chinesischen Drohnen mehr für die Ukraine und Russland
Aus Rendez-vous vom 27.04.2022. Bild: Reuters
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Krieg in der Ukraine Chinas Drohnen-Rückzieher bei Kriegsparteien lässt aufhorchen

Der chinesische Drohnenhersteller DJI zieht sich aus Russland und der Ukraine zurück. Wie ist das «Manöver» zu werten?

Darum geht es: Mit der Drohnen-Technologiefirma DJI zieht sich ein erstes chinesisches Unternehmen aus Russland zurück. Ebenso aus der Ukraine, um die militärische Nutzung ihrer Geräte zu verhindern, wie es offiziell heisst. Drohnen spielen im Krieg eine wichtige Rolle – die Millionen teuren militärischen Drohnen ebenso wie die günstigen, mit welchen man feindliche Stellungen auskundschaften und die man in der Schweiz auch in der Migros kaufen kann. Die Firma galt lange als Privatfirma, bis die «Washington Post» aufdeckte, dass der chinesische Staat am Unternehmen beteiligt ist.

Mögliche Beweggründe: Der überraschende Rückzug des chinesischen Drohnen-Konzerns aus den beiden Konfliktländern hat möglicherweise direkt mit dem Schutz der eigenen Geschäftstätigkeiten vor Sanktionen zu tun, wie China-Korrespondent Martin Aldrovandi erklärt. Und internationale Firmen, die mit Russland Geschäfte tätigen, können bei der westlichen Kundschaft rasch in Ungnade fallen. Vor allem, wenn es um Vorwürfe im Zusammenhang mit militärischer Nutzung geht. Die US-Regierung hat DJI bereits im Visier. Zugleich kursiert der Vorwurf, das DJI bei der Überwachung der uigurischen Minderheit in China mithelfe. Die Firma wies zudem kürzlich Anschuldigungen zurück, dass ihre Drohnen Informationen der ukrainischen Seite an Russland übermittelten.

Die Haltung Chinas zum Ukraine-Krieg: Die chinesische Regierung spricht unabhängig von diesem Drohnen-Entscheid beharrlich von Dialog und will keine Seite offiziell unterstützen. Peking betont, gegen den Konflikt zu sein, verurteilt den Angriff auf die Ukraine aber nicht und macht stattdessen die USA und die Nato dafür verantwortlich. So zeigte eine Parteizeitung laut Aldrovandi kürzlich die Karikatur eines Königs in den US-Farben. Dieser schreitet auf einem roten, blutverschmierten Teppich durch eine vom Krieg zerstörte Landschaft mit der Sprechblase: «Ich will ein schwaches Russland sehen.»

Der gemeinsame Feind: Die Regierungen Chinas und Russlands spannen international schon länger häufig zusammen, wenn es darum geht, ihre autoritären Systeme zu verteidigen. Unter anderem haben die chinesischen offiziellen Medien seit Kriegsbeginn immer wieder Fake News der russischen Seite weiterverbreitet. Dazu gehörte die Behauptung, die USA unterhielten in der Ukraine Biowaffen-Labors.

Rendez-vous, 27.04.2022, 12:30 Uhr ; 

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