Viel mehr als die G7-Staaten USA, Kanada, Japan, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Italien bereits bisher vorhatten, beschlossen sie auch während ihrer gestrigen Videoschalte nicht. Nämlich im Wesentlichen den Verzicht auf Ölimporte aus Russland.
Man wolle damit Moskaus wirtschaftliche Hauptschlagader kappen, heisst es im Communiqué zum Beschluss. Doch von einem Sofortstopp ist keine Rede. Vielmehr sollen die Importe, auf die nicht zuletzt Japan und Deutschland noch immer angewiesen sind, allmählich auslaufen.
Beschluss vor allem symbolisch
Insofern hat das virtuelle Spitzentreffen, an dem als Gast auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski teilnahm, vor allem symbolische Bedeutung. Diktator Wladimir Putins Handeln bringe «Schande über Russland und die russischen Opfer bei der Niederschlagung von Nazideutschland», so formulierten es die G7.
Russland müsse von sämtlichen ukrainischen Territorien abziehen. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, derzeit Vorsitzender der Gruppe der wichtigsten demokratischen Wirtschaftsmächte, betonte: «Einen russischen Diktatfrieden soll es nicht geben. Den werden die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht akzeptieren. Und wir auch nicht.» Und er gibt sich überzeugt: «Putin wird diesen Krieg nicht gewinnen.»
USA gehen mit ihren Sanktionen weiter
Als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine sind auch die unangekündigten Besuche von US-Präsidentengattin Jill Biden und des kanadischen Premiers Justin Trudeau in der Ukraine zu werten. Die Amerikaner gehen mit eigenen neuen Sanktionsbeschlüssen jedoch deutlich über jene der G7-Staaten hinaus. Sie verbieten US-Firmen Werbung auf den wichtigsten russischen Fernsehkanälen.
Es gibt zusätzliche Sanktionen gegen das Bankensystem. Treuhandfirmen dürfen nicht mehr für russische Firmen tätig sein und bei den Handelssanktionen wird der Katalog ausgeweitet.
So wollen die USA etwa keine Motoren, Boiler, Bulldozer oder Holzprodukte mehr nach Russland liefern. Der britische Premierminister Boris Johnson wiederum forderte auf dem virtuellen Gipfeltreffen mehr Druck auf jene Regierungen, die Putin weiter unterstützen.