- Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen hat US-Präsident Joe Biden die Ukraine besucht.
- Vor seinem angekündigten Besuch in Polen kam Biden am Vormittag überraschend mit seiner Delegation in der Hauptstadt Kiew an.
- Er hat sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski getroffen, um über weitere US-Unterstützung zu sprechen.
Zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus anderen Ländern hatten die Ukraine in den vergangenen Monaten bereits besucht – einige zudem mehrfach. Nun folgt auch US-Präsident Biden. Es ist der erste Besuch in der Ukraine seit Kriegsbeginn.
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Bild 1 von 10Legende: Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski und seine Frau Olga Selenska begrüssten den US-Präsidenten Joe Biden in Kiew im Präsidentenpalast. Keystone/AP Photo/Evan Vucci
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Bild 2 von 10Legende: Gemäss dem Weissen Haus haben die beiden Präsidenten über weitere Möglichkeiten zur Unterstützung der Ukraine gesprochen. Keystone/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE HANDOUT
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Bild 3 von 10Legende: Ebenso traf der US-Präsident weitere Minister und Regierungsvertreter – wie hier den Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak. Keystone/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE HANDOUT
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Bild 4 von 10Legende: Natürlich trug sich Präsident Biden auch im Gästebuch des Präsidentenpalasts ein. Keystone/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE HANDOUT
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Bild 5 von 10Legende: Auf dem Programm stand auch ein Besuch der Kathedrale des Heiligen Michael in Kiew. REUTERS/Gleb Garanich
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Bild 6 von 10Legende: Hier sprachen die Präsidenten auch mit dem Kiewer Metropoliten Epiphanius, dem Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine (ganz links). Reuters/Ukrainian Presidential Press Service Handout
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Bild 7 von 10Legende: Trotz Luftalarms gedachten Biden und Selenski gemeinsam der ukrainischen Gefallenen und legten Rosenkränze nieder. Keystone/EVAN VUCCI
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Bild 8 von 10Legende: Nach dem Besuch der «Wand der Erinnerung an diejenigen, die für die Ukraine gestorben sind» umarmten sich die Präsidenten. Reuters/GLEB GARANICH;
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Bild 9 von 10Legende: Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz dankte Selenski Biden für seinen «Besuch in schwierigsten Zeiten» und sprach von einem «extrem wichtigen Zeichen der Unterstützung für alle Ukrainer». Keystone/EVAN VUCCI
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Bild 10 von 10Legende: Am frühen Nachmittag reiste Präsident Biden wieder ab. Am Dienstag und Mittwoch wird er zu Gesprächen in der polnischen Hauptstadt Warschau erwartet. Reuters/Ukrainian Presidential Press Service Handout
Biden kam am Montagmorgen in der Hauptstadt Kiew an – nur wenige Tage bevor sich der Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am Freitag zum ersten Mal jährt.
Trotz eines Luftalarms spazierte Joe Biden mit dem ukrainischen Präsidenten Selenski am Vormittag durch die Stadt. Der US-Präsident lobte insbesondere den Verteidigungswillen der Menschen in der Ukraine. «Ein Jahr danach hält Kiew stand. Und die Ukraine hält stand. Die Demokratie hält stand.» Und er fügte hinzu: «Die Amerikaner stehen mit Euch, und die Welt steht mit Euch.»
Biden ging auch auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin ein. «Putin hat gedacht, dass die Ukraine schwach sei und der Westen unterschiedlicher Meinung.» Er hätte aber völlig daneben gelegen. «Den Beweis sieht man ein Jahr später hier in diesem Raum. Wir stehen zusammen.»
«Wichtiges Zeichen für die Ukrainer»
Selenski dankte bei einem gemeinsamen Statement im Marien-Palast für einen «Besuch in schwierigsten Zeiten» und sprach von einem «extrem wichtigen Zeichen der Unterstützung für alle Ukrainer». Er fügte hinzu: «Diese Unterhaltung bringt uns dem Sieg näher.» Zugleich bat er um weitere militärische Unterstützung.
Nach Angaben eines kleinen Pools mitreisender Reporter kündigte Biden ein weiteres Hilfspaket für Kiew im Umfang von einer halben Milliarde US-Dollar an. Der US-Präsident stellte ausserdem in Aussicht, dass es im Verlauf der Woche noch weitere Sanktionen aus Washington gegen Russland geben wird. Einzelheiten dazu nannte er nicht.
Hohen Symbolwert
In den vergangenen Wochen war bereits spekuliert worden, dass Biden seine Reise nach Polen mit einem Besuch in der Ukraine verbinden könnte. Das Weisse Haus hatte mehrfach erklärt, dass dies nicht geplant sei. Reisen von hochrangigen Regierungsmitgliedern in Krisengebiete werden üblicherweise bis zum letzten Moment geheimgehalten.
Dass Biden seinen Besuch nun unmittelbar vor den ersten Jahrestag legte, hat einen hohen Symbolwert – als Zeichen der Unterstützung des wichtigsten und mächtigsten Verbündeten. In den vergangenen Monaten hatten die Amerikaner in rasanter Abfolge diverse Pakete mit Waffen und Munition in milliardenschwerem Umfang auf den Weg gebracht.
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums hat Washington seit Kriegsbeginn militärische Hilfe im Umfang von fast 30 Milliarden US-Dollar bereitgestellt oder zugesagt. Dazu gehören auch verschiedene schwere Waffensysteme.
Biden und seine Regierung haben der Ukraine zugesichert, ihr auch langfristig beizustehen – solange es nötig sei. Dies hatte die US-Regierungszentrale auch als Kernbotschaft für Bidens Besuch in Polen ausgegeben. Nun überbrachte der US-Präsident diese persönlich in Kiew. Am frühen Nachmittag verliess Biden Kiew wieder. Er wird nun in Polen erwartet.