Tausend Menschen haben sich in Bern zu einer Solidaritätskundgebung versammelt. Sie forderten Unterstützung für die Ukraine im humanitären Bereich und beim Wiederaufbau.
Auch in Zürich gingen rund 300 Personen auf die Strasse. Aufgerufen hatte die Bewegung für den Sozialismus. Am Abend bildeten Hunderte Menschen eine Kette zwischen Stadthaus und Grossmünster. Währenddessen läuteten die Glocken der vier Altstadtkirchen. Die Polizei sperrte das Limmatquai und die Münsterbrücke.
In Genf demonstrierten rund 500 Menschen am Place des Nations. Die Veranstaltung haben die ukrainischen Vereine organisierte und wurden von der Vertretung der Ukraine bei der UNO unterstützt. Anschliessend zogen die Menschen durch die Stadt. In Lausanne protestierten rund 400 Menschen auf der Place St-François gegen den Krieg.
Aussenminister Ignazio Cassis hat vor diesem Hintergrund vor der UNO-Generalversammlung und dem UNO-Sicherheitsrat bekräftigt, im Sommer eine hochrangige Friedenskonferenz zu organisieren. Für die offizielle Schweiz betonte Bundespräsidentin Viola Amherd in einem Videobeitrag auf X die Solidarität mit der Ukraine.
Auch andere Regierungschefs westlicher Staaten haben der Ukraine ihre Unterstützung versichert, «Finanziell, wirtschaftlich, militärisch und moralisch. Bis das Land endlich frei ist», teilte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, auf X mit. Zusammen mit den Ministerpräsidenten Italiens, Kanadas und Belgiens war sie in Kiew von Präsident Wolodimir Selenski empfangen worden.
Jeder normale Mensch will, dass der Krieg endet. Aber niemand von uns erlaubt, dass unsere Ukraine endet.
In einer im Fernsehen übertragene Rede sagte Selenski: «Jeder normale Mensch will, dass der Krieg endet. Aber niemand von uns erlaubt, dass unsere Ukraine endet.»
In Berlin erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz: «Wir unterstützen die Ukraine bei ihrer Selbstverteidigung – und zwar so lange wie nötig.»
«Das amerikanische Volk und Menschen auf der ganzen Welt verstehen, dass die Auswirkungen dieses Kampfes weit über die Ukraine hinausgehen», sagte US-Präsident Joe Biden in Washington. Er verwies auf die Koalition von 50 Nationen, die die Ukraine unterstützten.
Die Tyrannei darf nicht triumphieren.
Der britische Premierminister Rishi Sunak sprach in London von einem düsteren Jahrestag. Die Tyrannei dürfe nicht triumphieren.
In vielen Städten Frankreichs haben Menschen mit gelb-blauen Flaggen ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet. In Paris marschierten einige Tausend Menschen still zwischen der Place de la République und der Place de la Bastille. Auch in Spanien gingen Menschen auf die Strasse.
UNO-Generalsekretär António Guterres und Dutzende Länder verlangten von Russland einen Truppenrückzug.
Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas hat die Entschlossenheit der Ukraine gewürdigt und zu mehr Unterstützung aufgerufen. Am 106. Jahrestag der estnischen Unabhängigkeitserklärung sagte sie in der Hauptstadt Tallinn: «So wie die Esten im Jahr 1918 den Mut aufbrachten, sich zu befreien, erleben wir nun, wie die tapferen Ukrainer nicht nur für ihre eigene Freiheit, sondern für die Freiheit ganz Europas kämpfen.»
Auch in Russland kam es zu Kundgebungen – und zu Festnahmen, und zwar bei einer Aktion von Frauen, die vom Kreml die Rückkehr ihrer bei einer Mobilmachung von Reservisten 2022 zum Krieg einberufenen Männer forderten. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte den Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 befohlen.