- In der syrischen Rebellenhochburg Idlib ist um Mitternacht Ortszeit eine Waffenruhe in Kraft getreten.
- Nur Stunden nach Beginn der von Russland und der Türkei ausgehandelten Waffenruhe hat es in der syrischen Provinz Idlib neue Kämpfe gegeben.
- Am Donnerstag hatten sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein Amtskollege Wladimir Putin auf die Feuerpause geeinigt.
- Zudem soll ein Sicherheitskorridor entlang einer wichtigen Verbindungsstrasse eingerichtet werden.
Bei Gefechten zwischen syrischen Regierungstruppen und Kämpfern einer islamistischen Rebellengruppe wurden 15 Menschen getötet. Dies teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Andernorts in der Provinz an der türkischen Grenze, in der wegen der jüngsten Kämpfe eine Million Menschen auf der Flucht sind, flaute die Gewalt Anwohnern zufolge ab.
Eigentlich gilt in Idlib bereits länger eine Waffenruhe. In den vergangenen Wochen war aber das syrische Militär mit russischer Unterstützung weiter in dem Gebiet vorgerückt. Hunderttausende Menschen fliehen derzeit vor den syrischen und russischen Angriffen in Richtung türkische Grenze.
Russland ist in dem Bürgerkrieg die Schutzmacht der syrischen Regierung. Die Türkei unterstützt in der Region Rebellen, darunter islamistische Gruppen. Nach einem Abkommen mit Russland hat die Türkei in Idlib Beobachtungsposten eingerichtet, die sie mit Waffen und Personal in den vergangenen Wochen massiv aufgerüstet hatte.
Wegen der grossen Zahl an Flüchtlingen kommen Hilfsorganisationen in kurzer Zeit kaum noch damit hinterher, die Menschen zu versorgen. Die Region rund um Idlib ist eines der letzten Rebellengebiete in dem Bürgerkriegsland. Es halten sich nach UNO-Schätzungen aber auch rund drei Millionen Zivilisten in dem Gebiet auf.
Das Treffen zwischen Erdogan und Putin war angesichts der dramatischen Lage der Flüchtlinge in Idlib und der Gemengelage an der EU-Grenze mit Spannung erwartet worden. «Ich weiss, dass die Welt gerade zuschaut», sagte Erdogan zum Auftakt der Gespräche in Moskau. Er verwies auch auf die guten Beziehungen zwischen Russland und der Türkei. Sie seien «auf dem Höhepunkt». Putin und Erdogan hatten in den vergangenen Wochen mehrfach über Idlib gesprochen. Trotzdem spitzte sich die Lage zu.