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Kriegspläne in Gruppenchat US-Sicherheitspanne: Journalist veröffentlicht mehr Nachrichten

  • Nachdem «The Atlantic» eine massive Sicherheitspanne der Trump-Regierung ans Licht brachte, erklärte diese, kein vertrauliches Material in dem besagten Signal-Chat geteilt zu haben.
  • Nun hat das US-Magazin neue Details aus dem geheimen Gruppenchat von hochrangigen Mitgliedern der US-Regierung veröffentlicht.

Im Zentrum steht eine Nachricht, die Verteidigungsminister Pete Hegseth nur wenige Stunden vor dem US-Schlag gegen die Huthi-Miliz im Jemen verschickte.

Was ist passiert?

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Chatverlauf auf einem Bildschirm mit Nachrichten über Teamleistungen.
Legende: Ausschnitt aus der Chatgruppe, die «The Atlantic» bei der ersten Publikation vom Sonntagabend veröffentlichte. IMAGO / Sipa USA

In den USA sorgt eine Sicherheitspanne in der Regierung für Aufsehen. Journalist Jeffrey Goldberg wurde versehentlich einem vertraulichen Gruppenchat der US-Regierung hinzugefügt, wie inzwischen auch Präsident Donald Trump einräumte. In diesem Chat auf der Signal-App haben Regierungsmitglieder wie Vizepräsident J.D. Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth und Aussenminister Marco Rubio hochsensible Militärpläne diskutiert – darunter konkrete Angriffspläne gegen die Huthi-Miliz im Jemen. Gegenüber NBC News sprach Trump am Montag von einem «Glitch» (zu Deutsch: einer «Panne»).

In der am 15. März um 11:44 Uhr (Ortszeit) gesendeten Nachricht, die der «Atlantic» jetzt samt Screenshots veröffentlichte, schildert der Pentagon-Chef den Ablauf und Zeitplan des bevorstehenden Militäreinsatzes – inklusive Wetter, Startzeiten von F-18-Kampfjets, Drohnen und geplanter Zielangriffe.

Wörtlich heisst es unter anderem: «Zielterrorist befindet sich an seinem bekannten Aufenthaltsort.» Eine Reaktion der US-Regierung gab es dazu zunächst nicht.

Es besteht ein eindeutiges öffentliches Interesse daran, die Art von Informationen offenzulegen, die Berater [von Trump] in unsicheren Kommunikationskanälen ausgetauscht haben.
Autor: Jeffrey Goldberg und Shane Harris Journalisten bei «The Atlantic»

Hegseth hatte davor vehement bestritten, «Kriegspläne» übermittelt zu haben, und beschimpfte «Atlantic»-Chefredakteur Jeffrey Goldberg, der anscheinend aus Versehen dem Gruppenchat hinzugefügt worden war, als «betrügerischen und diskreditierten sogenannten Journalisten».

Trump-Regierung: Kein vertrauliches Material geteilt

«Es besteht ein eindeutiges öffentliches Interesse daran, die Art von Informationen offenzulegen, die Berater [von US-Präsident Donald Trump] in unsicheren Kommunikationskanälen ausgetauscht haben», schreiben Goldberg und Co-Autor Shane Harris nun – besonders, weil die Trump-Regierung versuche, die Bedeutung der Nachrichten herunterzuspielen.

Am Vortag hatten neben Trump auch mehrere andere Vertreter seiner Regierung erklärt, dass es sich bei der Kommunikation nicht um vertrauliches Material gehandelt habe, und den «Atlantic» gleichzeitig scharf kritisiert.

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SRF 4 News, 24.3.2025, 21:00 Uhr ; 

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