- US-Vizepräsident Mike Pence reist nach Bogotá, um Venezuelas Interimspräsident Juan Guaidó zu treffen.
- US-Aussenminister Mike Pompeo geht davon aus, dass Maduro bald als Präsident abdanken muss.
Nach einem von Gewalt überschatteten Wochenende an den Grenzen Venezuelas suchen die Gegner des umstrittenen Machthabers Nicolàs Maduro neue Wege aus der Krise.
US-Vizepräsident Mike Pence reist nach Bogotá, um mit dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó nächste Schritte gegen Maduro zu besprechen. «Es ist Zeit für ein freies und demokratisches Venezuela», schrieb Pence auf Twitter vor seiner Abreise aus Washington.
Nach dem gescheiterten Versuch, Hilfsgüter von Kolumbien und Brasilien aus nach Venezuela zu bringen, wollen Pence und Guaidó heute zusammen mit lateinamerikanischen Regierungsvertretern der sogenannten Lima-Gruppe härtere Massnahmen gegen das Maduro-Regime ergreifen.
Guaidó wird erstmals an den Debatten der Lima-Gruppe teilnehmen, die 2017 von 14 amerikanischen Staaten gebildet wurde, die kritisch zur Regierung Maduros stehen.
«Jede Option liegt auf dem Tisch»
US-Aussenminister Mike Pompeo geht davon aus, dass Maduro bald als Präsident abdanken muss. «Ich bin zuversichtlich, dass das venezolanische Volk dafür sorgen wird, dass Maduros Tage gezählt sind», sagte Pompeo in einem Interview des Senders CNN.
In einem Interview des Senders Fox News schloss Pompeo erneut auch eine militärische Option für Venezuela nicht aus. «Wir haben gesagt, dass jede Option auf dem Tisch liegt.» Auch Guaidó erklärte, es sollten «alle Karten auf dem Tisch bleiben».
Schwere Zwischenfälle
Das Treffen in Bogotá wurde einberufen, nachdem die von Guaidó mit Unterstützung von Kolumbien, Brasilien, Chile und den USA für Venezuela bereitgestellten Hilfsgüter am Samstag an verschiedenen Grenzpunkten von Sicherheitskräften Maduros gestoppt wurden. Sowohl an der Grenze zu Kolumbien sowie an der zu Brasilien kam es zu schweren Zwischenfällen mit mindestens drei Toten und rund 300 Verletzten.
Kolumbien hat am Sonntag alle Grenzübergänge nach Venezuela für die Dauer von 48 Stunden geschlossen, um die bei den Zusammenstössen entstandenen Schäden zu reparieren. Trotzdem kam es auch am Sonntag zu vereinzelten Zusammenstössen, bei denen Demonstranten und venezolanische Sicherheitskräfte aneinandergerieten.
«Das sind schmachvolle Szenen»
Uno-Menschenrechtschefin Michelle Bachelet verurteilte das gewalttätige Vorgehen von Sicherheitskräften in Venezuela bei der Blockade von Hilfstransporten. «Menschen wurden erschossen, andere trugen Wunden davon, von denen sie sich nicht mehr vollständig erholen werden», sagte Bachelet. «Das sind schmachvolle Szenen.» Die Krise in Venezuela ist ab heute auch Thema im Uno-Menschenrechtsrat in Genf, dessen vierwöchige Sitzung von Uno-Generalsekretär António Guterres eröffnet wird.