- In Ecuador haben Sicherheitskräfte alle Gefängnismitarbeitenden befreit, die von kriminellen Banden als Geiseln festgehalten worden waren.
- Über 170 Gefängniswärter und Verwaltungsangestellte seien wieder auf freiem Fuss. Das teilen die Gefängnisbehörden mit.
- Die Geiseln waren mehrere Tage in der Gewalt von Häftlingen, in verschiedenen Gefängnissen im ganzen Land.
Zunächst waren am Samstag 41 der Geiseln, 24 Gefängniswärter und 17 Verwaltungsangestellte, freigelassen worden. Später wurden auch die übrigen 136 Justizvollzugsbeamten freigelassen, die in mehreren Haftanstalten des südamerikanischen Landes von meuternden Gefangenen festgehalten worden waren. Bei Kämpfen in einem Gefängnis sei ein Wärter getötet und ein weiterer verletzt worden, hiess es.
Zuletzt hatten kriminelle Banden in mehreren Haftanstalten gemeutert und zahlreiche Aufseher in ihre Gewalt gebracht. Viele Gefängnisse in Ecuador werden von Verbrechersyndikaten kontrolliert. Oftmals sorgen die Sicherheitskräfte lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Mauern bleiben sie sich weitgehend selbst überlassen.
Armee kämpft gegen Clans
Auslöser der jüngsten Welle der Gewalt durch kriminelle Banden war der Ausbruch eines mächtigen Drogenbosses aus einem Gefängnis vor rund einer Woche. Seit Montag gilt im südamerikanischen Land der Ausnahmezustand. Präsident Daniel Noboa hat 22 kriminelle Gruppen als terroristische Organisationen und nichtstaatliche Kriegsparteien erklärt, die auszuschalten seien. Zu diesem Zweck hat die Regierung auch die Streitkräfte aufgeboten.
Die Sicherheitslage in Ecuador hatte sich schon Monate zuvor dramatisch verschlechtert. Die Mordrate von 46.5 Tötungsdelikten pro 100'000 Einwohner im vergangenen Jahr war die bislang höchste in der Geschichte des einst friedlichen Andenstaates und eine der höchsten Lateinamerikas.