- Nach einem jahrelangen Konflikt wollen die Regierung und die Opposition in Venezuela wieder miteinander sprechen.
- Eine entsprechende Vereinbarung sei unterzeichnet worden, hiess es von Seiten Norwegens.
- Das skandinavische Land agiert bei den Verhandlungen in Mexiko als Vermittler.
Nun würden Gespräche aufgenommen, um die politische und wirtschaftliche Krise im südamerikanischen Land zu beenden. 2018 und 2019 waren Verhandlungen über die Aufnahme eines solchen Dialogs noch gescheitert. In Venezuela tobt seit Jahren ein Machtkampf zwischen der Regierung von Nicolás Maduro und der Opposition um Juan Guaidó, der von westlichen Ländern unterstützt und als Venezuelas Staatschef anerkannt wird.
Norwegen vermittelt in Mexiko
Dag Nylander ist der Chef der norwegischen Vermittlungsdelegation. Bei einer Auftaktzeremonie in Mexiko-Stadt, wo die Gespräche stattfinden sollen, sagte er: «Beide Parteien haben den mutigen Beschluss gefasst, einen umfassenden Verhandlungsprozess einzuleiten.»
Nylander hatte auch schon an den Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Farc-Guerilla teilgenommen. Die Niederlande und Russland sitzen auf Seiten der Opposition beziehungsweise der Regierung mit am Tisch. Neun Delegierte jeder Seite sollen an den Gesprächen teilnehmen.
Venezuela in politischer und wirtschaftlicher Not
Die Opposition fordert freie Wahlen und die Freilassung der politischen Gefangenen, die sozialistische Regierung strebt eine Lockerung der internationalen Sanktionen an. So sitzen die USA zwar nicht mit am Tisch, dürften aber eine entscheidende Rolle spielen.
Mehrere Gesprächsrunden zwischen Regierung und Opposition in den vergangenen Jahren waren gescheitert. «Wir gehen mit Vorsicht und nicht allzu hohen Erwartungen an diesen Prozess heran. Aber die Notlage kann nicht länger warten», sagte ein Vertreter der Opposition im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mexiko.
Venezuela steckt in einer tiefen politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise. Oppositionsführer Juan Guaidó hatte sich Anfang 2019 zum Interimspräsidenten erklärt und versucht seitdem, den autoritären Staatschef Nicolás Maduro aus dem Amt zu drängen. Zwar erhielt er viel Unterstützung aus dem Ausland, konnte sich aber in Venezuela selbst nicht durchsetzen. Angesichts von Armut und Gewalt haben rund 5.6 Millionen Venezolaner ihre Heimat verlassen.