Der neue Chef der CDU wird in zwei Monaten formell von einem Parteitag gewählt. Doch zuvor dürfen die Mitglieder der Partei erstmals in der Geschichte ihren Favoriten unter den Kandidaten bestimmen.
Eine Kandidatur kommt überraschend
Da ist einmal Norbert Röttgen: Der 56-Jährige wirbt damit, die CDU zur Partei der modernen Mitte zu machen. Er, der sich schon einmal um den Vorsitz bewarb, präsentiert sich zusammen mit der kaum bekannten 39-jährigen Franziska Hoppermann aus Hamburg. Sie soll Generalsekretärin werden.
Überraschend ist die Kandidatur von Helge Braun. In den letzten Jahren stand er treu an der Seite von Angela Merkel, zuletzt als Chef des Bundeskanzleramts. Mit 49 ist er der jüngste Kandidat, aber vielen wenig bekannt, was nicht eben ein Vorteil ist bei einer Mitgliederbefragung.
Merz versucht's zum dritten Mal
Das Problem der fehlenden Bekanntheit hat der Dritte im Bunde, Friedrich Merz, nicht. Er steht für den konservativen Flügel und will schon zum dritten Mal an die Spitze der CDU. Nun präsentiert er sich als Teamplayer, mit einem jungen Generalsekretär und einer 34-jährigen Stellvertreterin des Generalsekretärs. Neu ist auch, dass Merz von mehr sozialer Gerechtigkeit spricht. Ihm wird viel Sympathie bei der Wirtschaft im Osten und bei den Jungen nachgesagt, trotz seiner 66 Jahre.
Die drei Männer müssen nach Ende der Bewerbungsfrist heute Abend die knapp 400'000 Mitglieder der CDU bis Anfang Dezember von sich überzeugen.