- Norbert Röttgen hat am Freitag vor den Medien seine Kandidatur als Nachfolger von CDU-Parteichef Armin Laschet angekündigt.
- Der deutsche Aussenpolitiker war von 2009 bis 2012 Umweltminister unter Kanzlerin Merkel und sitzt derzeit im Parlament.
- Bereits 2020 hatte sich Röttgen für den CDU-Parteivorsitz beworben – jedoch erfolglos.
Der 56-jährige Politiker kandidiere «aus der tiefen Überzeugung, dass es kein ‹Weiter so› gibt, erst recht kein ‹Zurück›». Es gehe um «eine inhaltlich definierte Erneuerung» der CDU. Nachdem Röttgen letztes Jahr Armin Laschet unterlegen war, kandidiere er nun in der Einschätzung, diesmal gewählt werden zu können.
Es wird erwartet, dass im Laufe des Tages auch der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun nominiert wird. Bei einer virtuellen Landesvorstandssitzung der hessischen CDU will der 49-Jährige die Gründe für seine Bewerbung vorstellen, wie ein Sprecher der hessischen CDU angekündigt hat. Weiter wird vom früheren Unionsfraktionschef im Bundestag, Friedrich Merz, eine Kandidatur erwartet. Er hat sich dazu bislang jedoch nicht genau geäussert. Röttgen und Merz hatten bereits im vergangenen Januar für den CDU-Vorsitz kandidiert, waren damals aber Laschet unterlegen.
Mitgliederbefragung zu neuer Parteispitze
Der neue Vorsitzende der rund 400'000 Mitglieder zählenden CDU soll am 21. Januar in Hannover bei einem Bundesparteitag gewählt werden. Davor führt die CDU im Dezember eine Mitgliederbefragung durch, wer neuer CDU-Chef werden soll. Unterlegene Bewerber sollen beim Parteitag nicht antreten.
Bei der Bundestagswahl im September hatte die CDU das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt. Spitzenkandidat Laschet hatte erst im Januar die Parteiführung übernommen. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen zur Bildung einer neuen Regierung, die bis zur zweiten Dezemberwoche stehen soll.