- Am Samstag ist es im Tirol zu einem weiteren Lawinenunglück gekommen.
- In Schmirn unterhalb der Gammerspitze ist laut Polizei mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Die Polizei sucht noch nach einer Person.
- Am Freitag waren sieben Personen im Tirol von einer tödlichen Lawine mitgerissen worden, ein weiterer Mann verstarb bei einem ähnlichen Unglück in Vorarlberg.
Beim Lawinenunglück in Schmirn rund 40 Kilometer südöstlich von Innsbruck unterhalb der Gammerspitze wurden am Samstag bei einem Lawinenabgang fünf Menschen verschüttet. Einer von ihnen kam dabei ums Leben, die anderen vier wurden teils nach längerer Suche gerettet und ins Spital gebracht.
Nach unbestätigten Berichten handelte es sich um eine einheimische Skitourengruppe. Der Einsatz war nach Polizeiangaben schwierig, weil die Retter ständig der Lawinengefahr ausgesetzt waren. Vier Notarzt-Helikopter, ein Polizeihelikopter sowie drei Bergrettungen seien im Einsatz gewesen.
Schwerster Lawinentag der Skisaison in Österreich
Am Freitag waren bereits vier Schweden und ihr österreichischer Bergführer zwischen 42 und 47 Jahren abseits der Pisten im Grenzgebiet zur Schweiz von einer Lawine mitgerissen worden und verstorben. Die Schweden waren im Skigebiet Ischgl/Samnaun mit einem einheimischen Bergführer abseits der Pisten unterwegs, als sich über ihnen eine 400 Meter breite Lawine löste.
Ein Schwede wurde nur zum Teil verschüttet und konnte per Handy einen Freund in seinem Heimatland verständigen. Der Mann in Schweden informierte einen Freund, der mit der Gruppe unterwegs war, an diesem Tag aber nicht mit auf Tour gegangen war, der schliesslich die Polizei verständigte. Der 42-Jährige mit dem Handy überlebte als einziger.
Ein 43-Jähriger, der im Vorarlberger Skigebiet Albona bei einem ähnlichen Unglück ums Leben kam, wurde trotz Airbag komplett verschüttet. Er war nach Polizeiangaben in einer Gruppe mit einem staatlich geprüften Snowboard-Führer unterwegs. Obwohl die anderen ihn sofort ausgraben konnten und 20 Minuten nach dem Lawinenabgang Reanimationsmassnahmen begonnen wurden, verstarb der Mann.
Weiterhin kritische Lawinensituation
Auch am Samstag bleibt die Lawinensituation kritisch, in ganz Tirol herrscht mit der Lawinenstufe drei auf der fünfteiligen Risikoskala erhebliche Gefahr. Zwei Drittel aller Lawinenunfälle passierten bei dieser Gefahrenstufe, sagte Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. «Diese statistische Tatsache zeigt die Gefährlichkeit dieser Lawinengefahrenstufe auf.» Allein in Tirol gingen am Freitag bis zum Nachmittag 13 Lawinen ab.
Der Chef des Tiroler Lawinenwarndienstes, Rudi Mair, sagte angesichts der zahlreichen Vorfälle: «Es macht mich traurig, aber ich bin auch erschüttert und wütend, dass alle Warnungen nichts nützen.» Seit Tagen werde auf die kritischen Verhältnisse hingewiesen. Skitouren und Variantenabfahrten erforderten aktuell besonders viel Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr.